Stille Reserven
Eine stille Reserve wird einfach auch nur als Rücklage bezeichnet. Sie wird erreicht, wenn Aktivposten zu niedrig oder Passivposten zu hoch angesetzt werden. Die Unternehmensbilanz kann dadurch für einen Außenstehenden nicht ersichtlich werden.
In der Regel wird eine stille Reserve von vielen Unternehmen in Firmenwagen angelegt. Wird der Wagen für 40.000 Euro gekauft und das über fünf Jahre, hat die Firma eine Betriebsausgabe von 40.000 Euro. Um diese Summe muss in diesem Zeitraum ein eventueller Gewinn gemindert werden.
Sind die 5 Jahre vorbei, hat der Wagen noch einen Buchwert von rund einem Euro, er kann jedoch zu einem viel höheren Preis verkauft werden, somit wird die stille Reserve verrechnet, ist aber immer eine gewinnerhöhende Betriebseinnahme.
Sinn des Ganzen ist, dass ein Unternehmen seinen Gewinn, zumindest für eine bestimmte Zeit, von einer Besteuerung ausnehmen kann.
Wie bilden sich stille Reserven?
Eine stille Reserve kann durch unterschiedliche Faktoren entstehen. Zum einen kann es eine Inflation sein oder es werden Bewertungsspielräume ausgenutzt. Es kann aber auch ein Rechenfehler bei einer Kalkulation oder einer Abschreibung sein.
Die Konsequenz einer stillen Reserve liegt auf der Hand, denn Gewinne erscheinen geringer, als es tatsächlich der Fall ist. Dadurch bedingt brauchen niedrigere Steuern gezahlt werden, was dem Unternehmen wieder positiv zu Gute kommt. Allerdings darf eine solche Rücklage nicht in hohem Übermaß gebildet werden, denn ansonsten würde ein Unternehmen gegen die Bilanzklarheit verstoßen.
So können stille Reserven gebildet werden
Es kann durch eine Unterbewertung von bestehenden Aktiva eine stille Reserve, auch Rücklage genannt, gebildet werden. Hierzu werden Vermögen nicht mit dem tatsächlichen Marktpreis angegeben.
Das geht zum einen mit den Anschaffungskosten, was, wie schon erwähnt, durch einen Firmenwagen geschehen kann. Es kann aber auch sein, dass die von einem Unternehmen erstellte Software nicht in der Bilanz aufgeführt wird.
Eine stille Reserve kann aber auch durch eine Überbewertung der Passiva entstehen. Das ist dann der Fall, wenn es bei einem Unternehmen Schulden gibt, die aus Verbindlichkeiten und Rückstellungen bestehen können.
Externe und interne Rechnung
Gemäß den Steuervorschriften dürfen externe, sowie auch interne Rechnungen stille Reserven enthalten. Zum einen sind sie zu erkennen bei einer Unterbewertung von Aktiva, sowie durch eine Überbewertung von Passiva.
In der Regel werden beide Rechnungen nicht in einer Buchhaltung vermerkt, sondern es gibt einen „ stillen“ Ordner, wo die stillen Reserven verbucht wurden.
Definition: Stille Reserve
Eine stille Reserve ist nicht in einem Jahresabschluss eines Unternehmens zu erkennen. Diese wird dann auffällig, wenn Schulden bezahlt oder ein Vermögensgegenstand verkauft werden. Werden stille Reserven gebildet, darf das jeweilige Unternehmen nicht an den bestehenden Vorschriften vorbei schrammen. Spezielle Gesetze gibt es allerdings auch nicht, sodass sich Firmen an bestehende EU- Richtlinien halten.
Eine stille Reserve ist demnach eine verdeckte, aber eine rechtmäßige Rücklage von Firmen, die dennoch nicht genau ausgewiesen werden müssen. Hierbei spielt die Unternehmensbilanz eine große Rolle.
Stille Reserven bilden sich in der Regel willkürlich, denn sie kann schon entstehen, wenn ein Verkauf stattfinden soll, der Gewinn aber erst dann bekannt wird, wenn der Kunde seine Rechnung gezahlt hat. In jeder Bilanz befinden sich so Kostenbestandteile, die als stille Reserve bewertet werden kann.
Unterschiedliche Arten
- Stille Ermessensrücklage
- Stille Schätzungsrücklage
- Stille Zwangsrücklage
- Stille Willkürrücklage
Im Einzelnen heißt das: Eine stille Schätzungsrücklage ergibt sich aus einem eigentlichen Fehler, bei dem der Wert von einem Vermögen oder einer Anlage verkehrt eingeschätzt wurde. Bei einer Willkürrücklage entsteht die Reserve durch zum Beispiel einer Überbewertung einer Rückstellung. Weiterhin bilden sich stille Reserven durch die Ausnutzung von gesetzlichen Bilanzierungswahlrechten.
Eine stille Reserve kann auch als Eigenkapital einer Firma definiert werden, denn sie entsteht in der Hauptsache durch eine Zurückhaltung von einem Gewinn. Sie kann genutzt werden, als eine Selbstfinanzierung von einem Betrieb oder dazu, dass ein Gewinn weiter erhöht werden kann.
Stille Reserven werden nie in einer Bilanz auftauchen, denn sie können zusätzlich für eine weitere Investition der Firma genutzt werden. Stille Reserven sind in keinem Fall an irgendeinen Zweck gebunden, im Gegensatz an, zum Beispiel einer Rückstellung.
Reserven aus einem Gewinn werden offen ausgewiesen, denn sie können ebenfalls als Rücklage einer Firma genutzt werden. Die Reserve bietet zudem die Möglichkeit steuerrechtliche Bewertungsspielräume auf legalem Weg auszunutzen.
Das Eigenkapital
In einer Bilanz tauchen offene Reserven auf der Passivseite auf, sie sind nicht ausgeschüttete Gewinne oder Geldbeträge, die dem Unternehmen anderweitig zugeführt wurden. Stille Reserven tauchen nicht auf, denn in einer Bilanz sind sie nicht ersichtlich.
Stille Reserven helfen Steuern zu sparen, sie können auch nur kurze Zeit zwischengelagert werden, um dann wieder eingesetzt zu werden. Allerdings müssen sie zum Zeitpunkt der Entnahme versteuert werden.
Sie werden zudem auch gebildet, wenn es sich um eine Bewertung der Warenbestände handelt. Wenn es zum Beispiel darum geht, das eventuelle Warenvorräte zu niedrig angelegt wurden. Hierbei gibt es eine Liste von Vorgehensweisen, die in Frage kommen.
Das kann geschehen, wenn ein Unternehmen seinen Sitz ins Ausland verlegt oder bei einer Steuerentstrickung. Weiterhin ist eine stille Reserve nichts ungewöhnliches, wenn Wirtschaftsgüter in eine ausländische Betriebsstätte überführt werden, sofern sie dem Betrieb angehört.
Wird eine stille Reserve dennoch erkannt, ist sie automatisch auch steuerpflichtig. Andererseits ist aber nach § 6b Absatz 1 EStG erlaubt, das eine steuerfreie Reserve gebildet werden kann, wenn ein Gewinn von Grund und Boden, einem land- oder forstwirtschaftlichen Betriebsvermögen in eine steuerfreie Reserve umgewandelt wird.
Die Passivseite
Kommt es zu einer stillen Reserve auf der Passivseite ist in vielen Fällen eine Überbewertung von Fremdwährungen der Grund. Das kann durchaus gewollt oder nur ein Versehen sein. Werden Güter ins Ausland verschickt, kann die Fremdwährung noch anders berechnet werden, als am Tag des Geldeingangs.
Stille Reserven geben nie Preis, wie es wirklich um die Finanzen einer Firma steht. Es muss allerdings darauf geachtet werden, dass die stille Reserve nicht gegen eine Bilanzklarheit verstößt, das kommt allerdings nur dann tatsächlich vor, wenn es eine große Bildung der Reserven gibt.
Um Steuern zu sparen kann eine Reserve oder Rücklage genutzt werden, sie sollte dazu nicht erkennbar sein. Legal ist eine Rücklage bis zu einer bestimmten Höhe von Kapital, ansonsten muss natürlich versteuert werden.