Splitbuchung
Bist du zur doppelten Buchführung verpflichtet, dann wirst du wahrscheinlich immer wieder mit dem Begriff Splitbuchung konfrontiert. Bei Splitbuchungen, oder auch Splittbuchung genannt, werden Rechnungsbeträge aufgeteilt bzw. gesplittet und dies auf unterschiedliche Konten im Soll oder Haben. Innerhalb deiner Buchhaltung kann eine Splitbuchung durchaus sehr sinnvoll sein. Vor allem dann, wenn es um Rechnungen geht, die mehrere Artikel beinhalten. Um was es bei der Splitbuchung genau geht und wie du eine solche Buchung vornehmen kannst, erfährst du in diesem Artikel.
Was ist eine Splitbuchung?
Die Splitbuchung findest du nur in der doppelten Buchführung . Diese Buchung dient dir dazu, dass du einen Rechnungsbetrag auf verschiedene Konten aufteilen kannst. Das bedeutet, dass du eine Rechnung, auf der mehrere unterschiedliche Produkte enthalten sind, auch den entsprechenden Kategorien zuordnen kannst. Die Splitbuchung ist nach ihrer Definition eine Buchung, welche dir eine bessere Übersicht für deine Konten im Soll und Haben verschafft. Folgendermaßen sind diese aufgeteilt:
Mit der Splitbuchung schaffst du schlichtweg Ordnung in deiner Buchhaltung . Eine korrekte Buchführung, die keine Fehler beinhaltet, zieht auch keine teuren Konsequenzen seitens Finanzamt mit sich.
Wann musst du eine Splitbuchung vornehmen?
Es gibt in fast jedem Unternehmen immer wieder Buchungen, bei denen es sinnvoll ist, eine Splitbuchung vorzunehmen. So ist es beispielsweise für dich nützlich, eine Rechnung splitten zu lassen, wenn auf ihr unterschiedliche Steuersätze zu finden sind. Eine Buchung splitten bedeutet aber auch, dass du einfacher berufliche und private Ausgaben trennen kannst. Nachfolgend siehst du die häufigsten und auch sinnvollsten Gründe für eine Splitbuchung und deren Durchführung:
- wenn auf deinen Belegen verschiedene Steuersätze sind
- wenn deine Rechnung mehrere Kategorien betrifft (z. B. bei unterschiedlichen Produkten)
- notwendig bei Kosten und Erlösen
- für die Trennung von beruflichen und privaten Ausgaben
- bei Rechnungen mit Skonto
- Aufteilung bei zeitgleichen Zahlungsein- und -ausgängen
In diesen aufgeführten Beispielen ist es sehr sinnvoll, wenn du die Buchung splitten kannst. Wie dies genau bei diesen Beispielen gemacht wird und warum erfährst du in den nachfolgenden Abschnitten.
Belege mit verschiedenen Steuersätzen
Im Geschäftsleben kommt es relativ häufig vor, dass du Rechnungen mit verschiedenen Steuersätzen bekommst. Nimm nur das Beispiel Geschäftsreise. Du hast einen mehrtägigen Termin bei einem Geschäftspartner und musst bei diesem Termin in einem Hotel übernachten. Für diese Übernachtung findest du auf deiner Rechnung einen Steuersatz von 7 %. Willst du zur Übernachtung noch zusätzlich ein Frühstück, so wird dir dies auf deiner Rechnung mit 19 % besteuert. Eine Splitbuchung schafft eine deutlich bessere Übersicht für dich beim Thema Umsatzsteuer.
Rechnung mit verschiedenen Kategorien
Eine Rechnung mit verschiedenen Kategorien wie etwa unterschiedlichen Produkten ist wohl der häufigste Grund für eine Splitbuchung. Um das besser verständlich zu machen, musst du dir folgendes Beispiel vorstellen. Du kaufst für dein Büro und die dort beschäftigten Mitarbeiter ein. Es wird neues Toilettenpapier benötigt und auch der Kaffee geht zur Neige. Zusätzlich hast du weitere zwei Mitarbeiter neu eingestellt und hast für diese beiden Schreibtische gekauft. Bei der Buchung dieser Rechnung willst du nun diese auf die Konten für allgemeine Betriebskosten, sonstiger Betriebsbedarf und Geschäftsausstattung splitten.
Splitbuchung bei Kosten und Erlösen
Nicht sehr häufig, aber durchaus möglich ist der Fall, dass du auf einer Rechnung sowohl Erlöse als auch Kosten findest. Möglich ist dies beispielsweise in dem Fall, dass ein Kunde von dir gleichzeitig auch dein Lieferant ist.
Beispiel:
Dieser bekommt aus einer Lieferung an dich noch 5.000 Euro, hat aber im Gegenzug auch bei dir Waren im Wert von 3.000 Euro gekauft. Das bedeutet, dass du ihm gegenüber noch Schulden in Höhe von 2.000 Euro hast. Er erstellt dafür eine Rechnung und erfasst dort beide Positionen. Mit der Splitbuchung kannst du nun die Kosten und Erlöse direkt auf das entsprechende Konto buchen. Damit ist deine Buchhaltung wieder absolut korrekt.
Trennung privater und geschäftlicher Ausgaben
Bleiben wir beim bereits oben genannten Beispiel. Du kaufst für dein Büro und deine Mitarbeiter neues Toilettenpapier. Auch Kaffee wird gekauft, aber nicht für das Büro, sondern für dich zu Hause. Also werden auf der Rechnung geschäftliche Ausgaben und Privatausgaben vermischt. Mit einer Buchung, die du splittest, kannst du für eine korrekte Buchführung wieder alles schön trennen und den jeweiligen Konten zuordnen .
Rechnung mit Skonto
Bei einer Rechnung mit Skonto hast du einen dort aufgeführten Bruttobetrag, der als offener Posten angegeben ist. Dein Kunde überweist dir die Rechnung sofort auf dein Firmenkonto, um sich das gewährte Skonto zu sichern. Dafür wird der Rechnungsbetrag reduziert, und zwar um die Höhe vom Skonto. Du allerdings hast nun die Aufgabe, diese Differenz in deiner Buchhaltung korrekt zu verbuchen . Dazu brauchst du eine Splitbuchung. Damit kannst du den Ausgleich vom offenen Posten, den Aufwand vom Skonto und den Eingang der Zahlung mit der Umsatzsteuerkorrektur auf einmal richtig verbuchen.
Zeitgleiche Zahlungsein- und -ausgänge
Du wirst immer wieder im Soll und Haben gleichzeitige Eingänge von Zahlungen und gleichzeitige Ausgänge von Zahlungen haben. Du musst deshalb aber nicht für jede Kostenart einzelne Buchungen vornehmen. Stattdessen buchst du die Kostenarten mit dem Vorsteuerkennzeichen auf der Seite im Soll und den Gesamtbetrag der Rechnung beim entsprechenden Konto im Haben.
Splitbuchung richtig verbuchen
Führst du eine Splitbuchung durch, so werden im Soll und Haben gleichzeitig mehrere Beträge gebucht. Willst du eine Buchung splitten, so verfolgst du damit das Ziel, eine Buchung mehreren Kategorien richtig zuzuordnen . Dies können, wie in unseren oben genannten Beispielen allgemeine Betriebskosten, Geschäftsausstattung etc. sein. Wenn du nun eine Rechnung splitten willst, musst du nicht jede Kostenart extra erfassen. Für die entsprechende Kostenarten musst du nur die richtigen Vorsteuerkennzeichen haben und kannst diese im Soll und den Gesamtbetrag der Rechnung auf dem jeweiligen Konto im Haben verbuchen.
Ganz allgemein würde eine Splitbuchung mit einer Buchhaltungssoftware wie folgt aussehen:
- Einnahmen und Ausgaben
- Buchungen im Soll und Haben
- Datum, Eingabe Belegnummer, Buchungstext
- Eingabe vom Gesamtbetrag
- Wahl vom Finanzkonto und vom Gegenkonto
- Klick auf den Button Splitbuchung
Splitbuchung Beispiel
Um dir eine Splitbuchung genauer zu veranschaulichen, verwenden wir das bekannte Beispiel. Du kaufst für dein Büro und deine Mitarbeiter Kaffee und Toilettenpapier. Zudem hast du zwei neue Mitarbeiter eingestellt, denen du auch noch gleich einen Schreibtisch gekauft hast. Alles hast du auf einmal im Großmarkt erworben und alle Posten stehen auf einer gemeinsamen Rechnung. Die Splitbuchung würde nun wie folgt aussehen:
- Schreibtische: splitten an das Konto für Betriebs- oder Geschäftsausstattung
- Kaffee: splitten an Konto für sonstigen Betriebsbedarf
- Toilettenpapier: splitten an Konto für allgemeine Betriebskosten
Fazit
Eine Splitbuchung findet bei der doppelten Buchführung seine Anwendung. Die Splitbuchung dient dazu, dass in Rechnungen, in denen unterschiedliche Artikel enthalten sind, besser aufgeteilt werden können. Außerdem können die einzelnen Beträge viel einfacher und besser den jeweiligen Konten zugeordnet werden. Aus diesem Grund wird hier sehr oft auch von der Aufteilungsbuchung gesprochen. Allerdings ist die Splitbuchung eine sehr zeitintensive und fehleranfällige Tätigkeit, wenn sie händisch erledigt werden muss. Mit einer Buchhaltungssoftware geht dies viel einfacher und ist für Unternehmen jeder Größe durchaus empfehlenswert, da eine Splitbuchung in vielen Fällen notwendig ist.