Fixkosten
Fixkosten Definition
Fixkosten sind Kosten, die in einem Unternehmen kontinuierlich und in gleichbleibender Höhe anfallen. Sie sind neben den variablen Kosten Teil der Gesamtkosten.
Fixe Kosten fallen in regelmäßigen Intervallen (monatlich, quartalsweise) an. Sie entstehen unabhängig vom Auslastungsgrad der Mitarbeiter und der Menge der hergestellten Produkte oder Dienstleistungen und sind sogar bei Produktionsausfällen und der Unternehmensgründung vorhanden. Erhöhen sie sich, hängt dies mit anderen Faktoren wie beispielsweise einer Mietpreiserhöhung zusammen. Fixkosten zählen zu den sogenannten Gemeinkosten, weil sie nicht direkt auf eine Kostenstelle oder einen Kostenträger umgelegt werden können. Üblicherweise sind sie höher als die variablen Kosten.
Sprungfixe Kosten Definition
Als intervallfixe oder sprungfixe Kosten bezeichnet man Kosten, die für eine bestimmte Zeitdauer gleich bleiben, danach aber sprunghaft ansteigen und dann auf dieser Höhe konstant bleiben. So entsteht eine Kostenfunktion, die einer Treppe mit Stufen ähnelt. Anlass für den drastischen Kostenanstieg ist beispielsweise die Anschaffung einer zusätzlichen Maschine, weil die bisherige Maschine die erforderliche Stückzahl nicht mehr produzieren kann. Verursachte die vorhandene Maschine Fixkosten von 500 Euro, kommen nunmehr weitere 500 Euro hinzu. Dies gilt auch dann, wenn nur ein einziges zusätzliches Stück produziert wird. Sprungfixe Kosten führen oft in die Fixkostenfalle, wenn die zusätzlich entstandenen fixen Kosten nicht durch deutlich höhere Verkaufserlöse gedeckt werden. Im Extremfall kann das Unternehmen dadurch sogar Verluste machen.
Fixkosten Beispiele
Zu den klassischen fixen Kosten in Unternehmen zählen:
- Mietkosten für Geschäftsräume, Produktionshallen, Lagerräume
- Kosten für fixe Löhne und Gehälter
- Telekommunikationskosten
- IT-Kosten
- Versicherungskosten
- Kosten für lineare Abschreibungen
- Wartungskosten
- Leasingkosten (Fuhrpark, Computer)
- Zinskosten (Kredite)
- Gebäudereinigungskosten
- Steuerberatungskosten
Unterschied fixe und variable Kosten
Fixe und variable Kosten sind beides Bestandteile der Gesamtkosten. Fixkosten lassen sich jedoch im Gegensatz zu variablen Kosten langfristig kalkulieren, weil sie normalerweise immer in gleichbleibender Höhe anfallen. Variable Kosten richten sich in ihrer Höhe nach dem Output des Unternehmens. Im Unterschied zu den fixen kosten, sind variable Kosten nicht immer zwingend Gemeinkosten. Manche variablen Kosten lassen sich auch bestimmten Kostenstellen zuordnen. Außerdem ist es möglich, die veränderlichen Kosten schneller und einfacher zu beeinflussen als die Fixkosten.
Typische variable Kosten in einem Unternehmen sind:
- Je größer die produzierte Stückzahl ist, desto höher sind auch die in der Fertigung entstehenden Energiekosten. Dies betrifft allerdings nur den variablen Anteil der Stromkosten. Die von den Energieversorgern erhobene Grundgebühr zählt zu den Fixkosten. Um die Kalkulation zu vereinfachen, rechnet man die Stromkosten, die für die Beleuchtung und die in der Verwaltung genutzten technischen Geräte (PCs, Faxgeräte) anfallen, zu den Fixkosten und die von den Fertigungsanlagen verursachten Energiekosten zu den variablen Kosten.
- Die Rohstoffkosten werden ebenfalls den variablen Kosten zugeordnet: Ihr Einkaufspreis richtet sich meist nach der bestellten Menge und ist somit durch den das kaufende Unternehmen beeinflussbar.
Fixkosten berechnen
Die regelmäßige Kontrolle der fixen Kosten ist für das Unternehmen sehr wichtig, denn sind sie zu hoch verschlechtert sich seine Liquidität. Eine Fixkostenanalyse trägt dazu bei, besonders kostenintensive Bereiche zu identifizieren. Dort sollten dann Einsparungen vorgenommen werden. Grundlage der Fixkostenberechnung ist eine Kostenstellenanalyse. Dabei erkennt man sofort, welche fixen Kosten den höchsten Anteil an den Gesamtkosten haben und welche inzwischen gestrichen werden können.
Fixkosten berechnen kann ganz einfach sein, indem man die Gesamtkostenfunktion umstellt und die variablen Kosten von den Gesamtkosten subtrahiert:
Diese Art der Fixkostenberechnung eignet sich sehr gut für Haushalte. Wendet man dieses Verfahren in Unternehmen an, wird jedoch schnell klar, dass die Unterscheidung zwischen variablen und fixen Kosten nicht immer so leicht erkennbar ist. Dafür eignet sich das sogenannte Schichtkostenverfahren:
Schritt 1:
Schätzung der minimal und maximal zu erwartenden Leistung innerhalb einer Produktionsschicht und entsprechende Kosten.
Minimalleistung: Löhne für 10.000 Stück → 44.000 € Kosten
Maximalleistung: Löhne für 42.000 Stück → 76.000 € Kosten
Schritt 2:
Schichtkosten: Ermittlung der Differenz beider Leistungen und der entsprechenden Kosten.
42.000 Stk. – 10.000 Stk = 32.000 Stk
76.000 € – 44.000 € = 32.000 €
Schritt 3:
Division der Schichtkosten durch Schichtleistung ergibt durchschnittliche Stückkosten der Schicht.
32.000 € / 32.000 Stk = 1 €/Stk
Schritt 4:
Multiplikation der zu produzierende Anzahl an Wareneinheiten mit den errechneten Stückkosten.
Zu produzierende Ware: 15.000 Stk.
15.000 Stk. * 1 € = 15.000 € → variable Kosten
Schritt 5:
Subtraktion dieses Betrags von den Gesamtkosten um fixe Kosten zu berechnen.
38.000 € – 15.000 € = 23.000€ → Fixkosten
Auswirkungen zu hoher Fixkosten
Fixe Kosten können gravierende Folgen haben: Je mehr feste Verpflichtungen ein Unternehmen hat, desto größer ist das Risiko, zahlungsunfähig zu werden. Sinkende Produktions- und Verkaufszahlen können dazu führen, dass der Betrieb seine Fixkosten nicht mehr im gewohnten Umfang decken kann. Unbezahlte Rechnungen haben langfristig Mahnungen und sogar Gerichtsverfahren zur Folge. Im Extremfall droht sogar die betriebliche Insolvenz.
Deckungsbeitrag Definition
Der Deckungsbeitrag ist eine betriebswirtschaftliche Kennzahl. Sie gibt an, inwieweit ein Unternehmen imstande ist, seine Fixkosten finanziell zu decken. Der Deckungsbeitrag lässt sich für den gesamten Betrieb, für einzelne Produktgruppen und sogar für ein einziges gefertigtes Stück berechnen.
Deckungsbeitrag Formel:
Verkaufserlöse – variable Kosten = Deckungsbeitrag
Interpretation des Deckungsbeitrags (DB):
DB > 0
Dass die Deckungsbeitragsrechnung ein positives Ergebnis ergibt, ist das Ziel jedes Unternehmens. Die variablen Kosten sind in voller Höhe abgedeckt und die Höhe des Deckungsbeitrags drückt den Umfang der Fixkostendeckung aus.
DB = 0
Wenn der Deckungsbeitrag Null beträgt können keine fixen Kosten, sondern nur die variablen Kosten gedeckt werden. Von einem neutralen Deckungsbeitrag ist oft die Rede, wenn Unternehmen zur ihrer Preisuntergrenze produzieren.
DB < 0
Ein negativer Deckungsbeitrag ist immer ein sehr schlechtes Zeichen für ein Unternehmen, denn ist das der Fall, können weder fixe Kosten noch die variablen Kosten in vollem Umfang gedeckt werden.
Je größer der Deckungsbeitrag ist, desto wertvoller ist das jeweilige Produkt im Sinne der Kostendeckung für das fertigende Unternehmen.
Break-Even-Analyse
Die Fixkosten spielen auch bei der Break-Even-Analyse eine wichtige Rolle. Sie dient zur Ermittlung des Break-Even, also des Punkts, an dem der Betrieb oder ein von ihm neu eingeführtes Produkt die Gewinnzone erreicht. Am Break-Even sind die Einnahmen genauso hoch wie die Ausgaben. Um herauszufinden, ob ein Projekt umgesetzt werden sollte, berechnet man mit der Break-Even-Analyse die erforderliche Absatzmenge, ab der die Gewinnschwelle überschritten wird. Die Berechnung des Break-Even wird im Rechnungswesen mit folgender Formel durchgeführt:
Zu berechnende Absatzmenge = Fixkosten : (Verkaufspreis/Stück – variable Kosten/Stück)
Senkung der Fixkosten
Fixkosten senken sich auf unterschiedliche Weise:
- Unternehmer können auf eine bestimmte Neuanschaffung verzichten und versuchen, diese durch alternative Maßnahmen zu kompensieren. Handelt es sich um eine Maschine, ist es mitunter möglich, das neue Produkt auf den vorhandenen Produktionsanlagen herzustellen.
- Die Festanstellung eines weiteren Mitarbeiters bei Auftragsspitzen lässt sich normalerweise durch das kostengünstigere Outsourcing vermeiden.
- Die Einführung flexibler Arbeitszeiten, die an die Auftragslage angepasst sind, ist ebenfalls eine vielfach erprobte Alternative.
- Bei der Anschaffung neuer Büromöbel könnte sich der Unternehmer für hochwertige Gebrauchtmöbel entscheiden.
- Junge Start-ups wählen statt eines repräsentativen Gebäudes für ihre neuen Geschäftsräume ein normales Bürohaus, arbeiten im stundenweise angemieteten Bürocenter oder von zuhause aus.
- Außerdem lassen sich zu hohe Fixkosten oft durch einen Anbieterwechsel reduzieren. Dafür überprüft man am besten sämtliche Verträge.
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