Brainstorming – Methoden & Tipps für eine kreative Ideenfindung
Brainstorming ist eine der ältesten und bekanntesten Methoden, um Ideen zu sammeln und sich einen groben Ablaufplan zu erarbeiten. Größtenteils zielt die Methode auf die Spontanität der Menschen. Sie sollen durch spontane Ideen, welche ohne ablehnende Kritik in den Raum geworfen werden, dazu ermutigt werden eine Problemstellung leichter und auch schneller zu behandeln.
Was ist Brainstorming?
Using the brain to storm a problem
Alex Osborn
“Das Gehirn zum Sturm auf ein Problem verwenden”. So hat Alex Osborn, Erfinder des Brainstorming, die Methode zur Ideenfindung definiert. Ob alleine oder als Team – die Brainstorming Methode ist eine Kreativitätstechnik zum Sammeln von Ideen, Gedanken und Anregungen, die Probleme und Herausforderungen lösen sollen.
Alex Osborn (1888 – 1966, New York, USA) hat neben dem klassischen Brainstorming auch die Methode des Creative Problem Solvings erfunden. Er war Gründer und Besitzer einer Werbefirma. Bei den firmeninternen Kreativtreffen stellte er fest, dass seine Mitarbeiter nicht auf Knopfdruck kreativ sein konnten und hat daraufhin die vier Grundregeln für das Brainstorming erstellt.
Wo kannst du Brainstorming anwenden?
Am besten funktioniert kreatives Brainstorming in der Produktentwicklung oder Werbung, denn hier hat Werbefachmann Osborn seine Methoden ebenfalls eingesetzt. Neben dem Brainstorming nutzte er auch die Umkehrmethode oder Osborn-Methode, die er 1957 veröffentlichte. Dabei geht es darum, aus vorhandenen Ideen weitere Ideen zu entwickeln, indem nach alternativen Verwendungsmöglichkeiten, Parallelen oder Zusätzen gesucht wird. Als Werbefachmann konnte er mit dieser Methode versuchen, Produkte durch andere Verwendungsmöglichkeiten anzupassen oder neue Funktionen, zusätzliche Eigenschaften und andere Maße zu identifizieren.
Was sind die Voraussetzungen für ein Brainstorming?
Wenn du ein Brainstorming mit deinem Team planst, so solltest du einige Punkte berücksichtigen, damit es effektiv und produktiv wird.
Beispielsweise sind übereilt einberufene Meetings eine schlechte Grundlage, denn Kreativität auf Knopfdruck klappt meist nicht. Gib deinem Team eine Vorlaufzeit während der sich jeder in Ruhe (alleine!) darauf vorbereiten kann. Es ist sogar wünschenswert, dass alle Teilnehmer bereits vorab Ideen entwickeln, notieren und dann mitbringen.
Ein weiterer hilfreicher Punkt ist eine angenehme Atmosphäre. Bereite am besten einen Besprechungsraum oder ein ruhiges Zimmer extra dafür vor. Wichtig ist eine gute Ausstattung wie eine Tafel, ein Beamer oder Flipchart. Auch Blöcke und Stifte kannst du bereitlegen.
Bei längeren Sitzungen sind Getränke und kleine Erfrischungen willkommen. Allerdings wird für das Brainstorming eine maximale Dauer von einer Stunde empfohlen, sodass du in diesem Fall nicht mit einer tagesfüllenden Aktivität rechnen solltest.
Damit Ordnung herrscht und übereifrige hitzige Diskussionen ausgebremst werden können, brauchst du einen Moderator, der die Runde leitet. Diese sollte nicht zu groß sein. Die Empfehlungen für die optimale Größe variieren hierbei zwischen 4 und 10 Personen. Grundsätzlich ist Brainstorming auch mit nur 2 Personen und ohne Moderator möglich, das hängt auch vom Hintergrund und der Zielsetzung ab.
Zudem ist es hilfreich, wenn alle Anwesenden einander gleichgestellt sind. Hierarchiedenken sollte bei der Ideensammlung nicht auftauchen, um das Brainstorming nicht zu behindern.
Weitere wichtige Voraussetzungen sind, dass du vorab die Spielregeln festlegst und das zu klärende Problem genau beschreibst. Nach welchen Kriterien soll die Lösung gefunden werden? Welche Punkte muss das Ergebnis anschließend beinhalten? Je genauer du diese Eckdaten vorab mitteilst, desto besser wird das Brainstorming später laufen.
Informiere deine Kollegen auch darüber, dass es in dem Meeting nur um das Sammeln von Ideen geht und nicht um deren Bewertung. Daher darf keine Kritik geäußert oder diskutiert werden. Hier zählt im ersten Schritt nur die Quantität und nicht die Qualität!
Grundregeln des Brainstorming
Damit aus dem Sturm kein zerstörerischer Tornado wird, gibt es jedoch einige wichtige Grundregeln, die du beim Brainstorming beachten musst. Diese Regeln werden dir helfen ein gutes Konzept in das Brainstorming zu bringen und die Ideen dementsprechend gut umzusetzen.
Dabei gibt es vier Grundregeln, die du beachten solltest:
- Keine Kritik: Es ist egal, wie verrückt sich eine, in den Raum geworfene Idee, erst einmal anhört. Jede Idee wird angenommen – jegliche Diskussion, Gegenargumente und jede Kritik solltest du nicht erwähnen.
- Mehr ist besser: Anfangs zählt hauptsächlich die Masse an Ideen, die vorgebracht wird. Je mehr Ideen, desto besser. Du solltest nur darauf achten, dass alle Vorschläge notiert und für jeden sichtbar aufgehängt werden.
- Weiterführung: Das Weiterführen von Ideen anderer ist stets erwünscht. Es gibt kein „das war meine Idee“. Du solltest dafür sorgen, dass Ideen immer weiter ausgebaut werden.
- Querdenken ist immer gut: Phantasieren, Abschweifen und ein wenig rumspinnen ist nicht nur erlaubt, sondern sogar erwünscht. So werden mehr Ideen geschaffen, die auch ganz neue Türen öffnen können.
Diese Grundregeln allein reichen allerdings noch nicht aus, um einen reibungslosen Ablauf garantieren zu können. Das ganze Geschehen rund um das Brainstorming muss moderiert werden. Dadurch kannst du eine erste Struktur in die Methode bringen.
Macht Brainstorming Sinn?
Das Konzept des Brainstormings hat seine Vor- und Nachteile. Mal überwiegen die Vorteile und ein anderes Mal überwiegen die Nachteile.
Einige Vor- und Nachteile des Brainstormings haben wir hier für dich zusammengestellt:
Wie du siehst, hat Brainstorming seine Vor- und Nachteile. Allerdings muss dazu gesagt werden, dass das Brainstorming eine sehr verbreitete Methode ist, um Ideen zu sammeln. Insbesondere wenn du auf der Suche nach einer Geschäftsidee bist, eignet sich für dich ein Brainstorming. Es hat sich gezeigt, dass es sehr nützlich ist und genau die erwünschten Effekte mit sich bringt.
Klassischer Ablauf eines Brainstormings
Solltest du vorhaben, ein Brainstorming durchzuführen, dann kommt es auf den richtigen Ablauf an. Es gibt zwar verschiedene Abläufe, aber am häufigsten wendet man den klassischen Ablauf an. Diesen stellen wir dir nun vor:
1. Vorstellen des Problems
Hier solltest du mit der Problemstellung anfangen. Stelle den Teilnehmern das Problem vor und erläutere ihnen was für Ideen du suchst. Das Thema, um das es geht, solltest du außerdem eingrenzen. Am Rande aufgeworfene Themen werden vorher ausgeschlossen. Auch die Regeln des Brainstormings solltest du den Teilnehmern aufzeigen, damit keine Missverständnisse aufkommen.
2. Die Durchführung des Brainstormings
Hier herrscht Freiheit. Jeder Gedanke spielt eine große Rolle und kann etwas zur Lösung des Problems beitragen. Also fängt jeder damit an seine Ideen, die zum Thema passen, niederzuschreiben.
Das Niederschreiben kann jeder für sich machen oder alles wird auf einem großen Blatt zusammengetragen. Jeder Teilnehmer sollte nur seine eigenen Ideen vorstellen. Erlaubt ist es aber, sich durch andere inspirieren zu lassen.
3. Start der Diskussion
Um die Themen weiter auszuschmücken, empfiehlt es sich die Themen in der Runde zu diskutieren. Während der Diskussion ist es wichtig, dass eine offene Diskussion geführt wird, in der sich alle untereinander ergänzen können. Themen die sich ähneln solltest du bündeln und gruppieren.
4. Ideen bewerten
In der Phase der Ideenbewertung besprechen alle die jeweiligen Vor- und Nachteile der einzelnen Ideen. Empfehlenswert ist es, wenn jeder Fachbereich seine Meinung dazu abgibt. Achte auf Sachlichkeit, denn hier soll den Teilnehmern eine Grundlage für die Entscheidung gegeben werden. Es ist nicht das Ziel, diese Grundlage zu beeinflussen. Normalerweise endet diese Bewertung dann mit einer Abstimmung. Dabei werden die Ideen auf einer Tafel oder auf einem Flipchart gesammelt. Jeder der Teilnehmer erhält eine bestimmte Anzahl an Stimmen, die er zur Wahl abgeben darf. Du kannst jedoch auch alle deine Stimmen für eine Idee vergeben. Schließlich werden die fünf Ideen mit den meisten Stimmen weiter bearbeitet.
5. Nachbereitung
Da du Ziele erreichen möchtest, musst du in der Nachbereitung weitere Schritte prüfen. Es sind Aufgaben zu verteilen, wo alle überlegen, wer was tut. Es können verschiedene Dinge zu erledigen sein, wie Angebote einholen oder zum Beispiel eine Zeichnung anfertigen. Dabei sollten sich die entsprechenden Teilnehmer in regelmäßigen Abständen zusammensetzen, um dann ihre weitere Vorgehensweise zu besprechen.
Verschiedene Kreativitätstechniken für dein Brainstorming
Für dein geplantes Brainstorming kannst du verschiedene Methoden und Techniken anwenden. Die vier bekanntesten Kreativitätstechniken sind dabei die Folgenden:
Didaktisches Brainstorming
Diese Methode ist auch als Gordon-Little-Technik bekannt und wurde von William J. J. Gordon entwickelt. Dabei werden die Teilnehmer vorab nicht informiert und können sich auch noch keine eigenen Gedanken machen. Nur der Moderator, der die Gruppe leitet, kennt alle Eckdaten und die Problematik, die gelöst werden soll. Er führt die Teilnehmer schrittweise auf dem Ideenfindungsprozess voran und füttert sie mit weiteren Details, sobald die Kreativität und der Gedankenfluss ins Stocken kommen. Die Erwartung bei dieser Methode ist, dass die Teilnehmer offener sind und sich nicht im Vorfeld auf bestimmte Ideen festlegen. Allerdings kann sich diese Methode unter Umständen sehr lange hinziehen und die empfohlene Grenze von 1 Stunde weit übersteigen.
Silent Brainstorming
Beim Silent Brainstorming entwickelt jeder Gruppenteilnehmer seine Ideen für sich alleine und erst am Ende dieses Prozesses werden die fertigen Ideen gesammelt und den anderen vorgestellt. Dadurch reduziert sich die Gefahr, dass die anderen Teilnehmer sich über Ideen lustig machen oder durch kontraproduktive Kommentare den Ideenfluss hemmen. Erst nach der Vorstellung aller in Ruhe entwickelten Ideen werden diese dann in der Gruppe weiterentwickelt.
Speed Brainstorming
Das Speed Brainstorming unterscheidet sich vom bereits beschriebenen Brainstorming nur durch die kurze Zeitspanne, in der die Ideen erarbeitet werden sollen. Die Gruppe bekommt eine kurze Zeitvorgabe von wenigen Minuten, die mittels Stoppuhr kontrolliert wird. Alle Ideen werden notiert und am Ende soll jeder innerhalb von 5 Minuten seine Top 3 Ideen aussuchen und weiterentwickeln. Voraussetzungen hierfür sind eine gute Konzentration und Selbstdisziplin. In der Praxis ergeben sich oft auch in kurzer Zeit erstaunlich viele Tipps, aber im Vergleich weniger als bei einer einstündigen Besprechung, bei der auch die Ideen der weniger geübten oder weniger kreativen Mitarbeiter fließen können.
Reverse Brainstorming
Das umgekehrte Brainstorming packt das Problem von einem anderen Gesichtspunkt aus an. Hier sollen sich die Teilnehmer des Brainstorming Meetings vorstellen, was aus dem Problem resultiert und wie man es samt Ergebnis noch verschlimmern könnte. Die dabei gefundenen negativen Lösungen werden dann als Grundlage für die Problemlösung herangezogen und umgedreht. Beispielsweise in der Produktentwicklung: Nehmen wir einen Plastikeimer, der rasch brüchig wird und Löcher aufweist. Wie kann man erreichen, dass er noch schneller bricht? Indem man minderwertiges Material verwendet. Dadurch müsste der Lösungsansatz sich auf das Material konzentrieren, denn im Umkehrschluss wird der Eimer besser und strapazierfähiger, wenn man qualitativ hochwertigeres, vielleicht neues Material verwendet.
12 Methoden für ein erfolgreiches Brainstorming
Pinnwandkarten
Hierfür benötigst du eine große Pinnwand, Karteikarten und Stecknadeln. Bei dieser Methode schreiben die Teilnehmer ihre Ideen auf Karteikarten, die dann an die Pinnwand geheftet werden. Anschließend diskutiert das ganze Team und sortiert nicht passende Ideen aus. Nach dem Ausschlussverfahren hängt man dann wieder Karte für Karte ab.
Hemmingway Notizbuch
Bei dieser Methode haben die Teilnehmer immer ein Notizbuch oder auch einfach einen Zettel und einen Stift bei sich. Da Ideen oft einfach spontan kommen, ist diese Methode ideal für kreative Personen. Dabei ist es wichtig zwischen Problemen, Lösungen, konkreten Ideen, Prozessen und anderen Informationen zu unterscheiden. Die Ideen solltest du jedoch konsequent aufschreiben.
Disney Methode
Diese Methode funktioniert am besten in einem Team von drei bis vier Leuten. Hierbei nimmt jeder eine andere Rolle ein. Die Teilnehmer müssen sich somit in ihrer jeweiligen Rolle einleben.
- Der Träumer: Er versucht ungezwungen von Realität oder Praxis zu denken. Der Träumer sollte möglichst kreative Ideen finden.
- Realist und Macher: Seine wichtigsten Eigenschaften sind die Neutralität sowie die Unvoreingenommenheit gegenüber von Themen. Er soll Kosten sowie die technische und praktische Umsetzbarkeit der Ideen betrachten. Der Realist muss darauf achten, dass er jede Idee auch umsetzen kann.
- Kritiker: Der Kritiker ist sozusagen der Pessimist. Er hinterfragt alles, bringt Wahrheiten ans Licht, die keiner hören möchte und findet Schwachstellen. Es ist sehr wichtig, dass er die Schwachstellen aufdeckt, die zu einem Misserfolg führen können.
- Neutrale Person: Normalerweise würde die Methode auch mit den drei vorherigen Rollen funktionieren. Aber es ist trotzdem empfehlenswert noch eine außenstehende Person dabei zu haben, die alles neutral beobachtet.
Die Bono 6 Hüte Denken
Diese Methode ist eher schlecht zur neuen Ideenfindung geeignet. Deswegen solltest du sie eher dazu nutzen, um wenige Ideen mehr auszuschmücken und weiterzuentwickeln. Da diese Methode sehr visuell ist, solltest du viel mit Farben arbeiten, Papphüte sind ebenso zu empfehlen.
Es muss sechs Teilnehmer geben und jeder bekommt einen Hut in seiner Farbe auf. Der blaue Hut ist der Moderator, er fasst alles zusammen und schreibt die Punkte auf. Somit ist er gleichzeitig auch Schriftführer. Der gelbe Hut ist der Optimist, welcher stets an den besten Ausgang der Idee denkt und außerdem sieht er in allen Bereichen das Optimale der Idee. Der grüne Hut ist der Denker. Er ist dafür da, um neue Ideen hervorzubringen und soll ständig weiter überlegen. Er denkt also eher in die Breite, als in die Tiefe. Der rote Hut ist der Emotionale. Er darf Gefühle mit ins Spiel bringen und es stehen sein Geschmack, seine Gefühle und seine Meinungen im Vordergrund. Der schwarze Hut soll den Kritiker darstellen. Der Kritiker findet Schwachstellen und sorgt dafür, dass diese beseitigt werden. Der weiße Hut stellt den Objektiven dar. Er ist für Zahlen, Daten und Fakten verantwortlich.
Business Model Canvas
Bei der Business Model Canvas Methode spielen neun Punkte eine große Rolle und stellen die wichtigsten Elemente dar.
- Schlüsselpartner: Hier wird nach dem richtigen Partner gefragt.
- Schlüsselaktivitäten: Welche Aktivitäten müssen vorgenommen werden, um das Geschäftsmodell zu entwickeln undumzusetzen?
- Nutzen-Versprechen: Es sollten der Nutzen und die Vorteile herausgesucht werden, den die Kunden haben, wenn sie dieses Produkt kaufen.
- Kundenbeziehungen: Wie können Zielkunden gewonnen werden?
- Kundenarten: Welche Zielgruppe wird angesteuert?
- Schlüsselressourcen: Welche Ressourcen werden benötigt?
- Kommunikationskanäle: Wie wird mit den Kunden kommuniziert?
- Kosten: Ohne welche Kosten würde das Geschäft nicht funktionieren?
- Einnahmequellen: Wie generiert man Geld?
6-3-5 Methode
- 1. Jeder Teilnehmer bekommt ein Arbeitsblatt. Dort steht die Fragestellung drauf und zusätzlich Felder für Ideen.
- 2. Der Moderator legt eine Zeitspanne fest, zum Beispiel 3-5 Minuten.
- 3. Jeder Teilnehmer verfasst 3 Ideen und trägt diese in die Felder der ersten Zeile ein.
- 4. Nach Ablauf der Zeit werden die Blätter im Uhrzeigersinn weitergeben.
- 5. Jeder Teilnehmer soll versuchen die vorige Ideen aufzugreifen, weiterzuentwickeln und zu ergänzen.
- 6. Der Weitergabezyklus wird wiederholt.
Brainwriting
Grundsätzlich orientiert sich der Ablauf an dem des Brainstorming. Nur die Form, in der die Vorschläge festgehalten werden, ist anders als beim Brainstorming. Allerdings sollen sich die Teilnehmer auch hier untereinander austauschen und sich gegenseitig inspirieren. Es gibt hier allerdings viele Möglichkeiten. Eine Möglichkeit ist zum Beispiel, dass die Teilnehmer ihre Blätter austauschen, wenn sie nicht mehr weiterwissen.
Mindmap
Bei der Mindmap steht ein zentrales Thema im Mittelpunkt. Es sollte groß genug geschrieben sein. Um das Wort herum ziehst du einen Kreis, von dem mehrere Striche weggehen. Die Striche machen weitere Punkte auf und lassen es so zu die Mindmap zu erweitern. An diese sogenannten Hauptäste kommen weitere Wörter, von denen ebenfalls wieder Äste weggehen können. So kannst du deine Mindmap um ein Vielfaches erweitern und so immer mehr Ideen niederschreiben. Dabei solltest du darauf achten nur einzelne Wörter zu schreiben und keine ganzen Sätze. Weitere Tipps hierzu findest du in unserem Guide zum Thema Mindmap erstellen.
Metaplanmethode
- Sammeln: Auch hier erhält jeder Teilnehmer Papier und Stift und sammelt seine Ideen. Ist ein Teilnehmer fertig geht er zur Tafel und pinnt seine Ideen an.
- Clustern: Der Moderator sucht die Ideen heraus, die zusammengehören und pinnt sie zusammen. Außerdem werden die Ideen ganz kurz diskutiert. Danach bildet man Überschriften für die Gruppen.
- Gewichten: Die Teilnehmer bekommen Punkte und können damit die einzelnen Überschriften bewerten.
- Aktionsliste: Nun hat man eine Liste, nach der man das Problem lösen kann.
Limitiertes Brainstorming
Das limitierte Brainstorming verfolgt den Ansatz, dass es leichter ist eine Lösung in einem begrenzenden Rahmen zu finden. Hier werden gezielt Einschränkungen und Grenzen vorgegeben, die berücksichtigt werden müssen, wenn es an die Ideenfindung geht. Dies widerspricht zwar den Grundprinzipien des Brainstormings, aber letztendlich kann es die Kreativität fördern. Wichtig für den Erfolg ist eine passende Fragestellung, hier solltest du also genau überlegen.
Zeitreisen Brainstorming
Dies ist keine eigenständige Technik, sondern vielmehr dazu da, um die Ideen der Teilnehmer zu stimulieren. Bei dieser Methode fragen sich die Teilnehmer, wie mit dem Problem vor 10 Jahren, 100 Jahren, oder auch 1000 Jahren umgegangen worden wäre.
Starbusting
Beim Starbusting werden keine Ansätze oder Lösungen gesucht, sondern eher Fragen. Sie orientieren sich an den typischen W-Fragen.
- Problem erläutern
- Vor der Gruppe einen Stern visualisieren. In den 6 Spitzen steht: Wer? Was? Wie? Wo? Wann? Warum?
- Statt Antworten zu suchen, werden Fragen zum Problem gesucht und an den Spitzen des Sterns notiert.
- In der zweiten Runde werden Fragen beantwortet.
Tipps für ein besseres Brainstorming
Konzentration und Disziplin
Dies sind elementare Dinge. Du solltest dich nicht von der Fragestellung oder von dem Problem ablenken lassen. Fokussiere dich stets darauf, Ideen zu finden, die genau auf das Problem und die Fragestellung zutreffen. Bleib bei der Sache und konzentriere dich voll und ganz auf die Herausforderung.
Allein sein – sich Ruhe schaffen
Digital Detox ist angesagt. Nimm dir während des Brainstormings Zeit für dich und deine Kreativität und lass dich nicht von E-Mails, Sozialen Medien, Anrufen und anderen Störfaktoren ablenken. Gerade wenn du alleine ein Brainstorming durchführst, dann sorge dafür, dass du einen Platz findest, der ruhig ist. Eine ruhige Umgebung lässt dich besser denken und effizienter arbeiten. Wenn du alleine bist ist das Risiko, durch einen anderen abgelenkt zu werden, geringer.
Ortswechsel
Ein Tapetenwechsel kann immer gut sein. Wechsle den Ort, um an der Fragestellung weiter zu arbeiten. Viele Autoren nutzen das gleiche Prinzip und mieten sich extra Hütten, oder auch andere Räumlichkeiten, um ihre Kreativität zu steigern. Ein kleiner Spaziergang kann außerdem Wunder bewirken. Die Umgebung zu wechseln ruft neue Assoziationen und Eindrücke hervor. Außerdem regt die frische Luft und Bewegung deine grauen Zellen an und fördert somit dein Ideenreichtum und Erfindergeist.
Grenzen setzen – kreativ aber realistisch
Setze dir Grenzen für deine Ideen. Sie müssen umsetzbar bleiben. Schlag neue Richtungen ein, wenn du merkst, dass du auf dem Holzweg bist. Auch die beste Idee beim Brainstorming hat keine Zukunft, wenn sie das Problem nicht löst oder nicht umsetzbar ist.
Ideen visualisieren
Aus den Augen, aus dem Sinn – die Visualisierung deiner Ideen verhindert, dass du sie vergisst. Sie sorgt außerdem für ein besseres Verständnis, vor allem, wenn du beim Brainstorming mit Kollegen zusammenarbeitest. Anhand von Grafiken, Notizzetteln und Skizzen wird es leichter Zusammenhänge zu erkennen und verschiedene Ideen zu kombinieren.
Pausen einlegen
Durchatmen nicht vergessen. Pausen steigern bekanntlich die Produktivität. Lege mehrere Etappen ein, um dein Brainstorming noch effektiver zu gestalten.
Erwartungen dämpfen
Schraube deine Erwartungen etwas herunter. Es ist immer ein besseres Gefühl, wenn die Realität deine Erwartungen übertrifft, statt dass dich das Ergebnis nur herunterzieht.
Ausschuss produzieren
Sorge dafür, dass du deine verworfenen Ideen aussortierst. Es ist wichtig, die Ideen, die du nicht umsetzen kannst, zur Seite zu legen, um dann weiter zu arbeiten.
5 Brainstorming Tools, die dir helfen können
Du wirst online sehr viele brauchbare Angebote für Brainstorming Tools finden. Häufig sind diese in umfangreicheren Management-Softwares mit angeboten, mit denen du nicht nur beim Brainstorming Ideen sammeln, sondern sie gleich implementieren und damit arbeiten kannst. Wenn so eine Software für dich sinnvoll ist, kannst du beispielsweise zu Qmarkets oder Idea Drop greifen.
MIRO Mind Map Software
Miro ist ein beliebtes Programm, mit dem du nicht nur deine Produkte entwickeln und designen, sondern auch Strategien entwickeln sowie Mindmaps erstellen kannst. Es bietet sehr viele kreative Optionen und umfangreiche Funktionen und kann zunächst gratis getestet werden.
MINDMUP
Mindmup ist ebenfalls ein Programm, das sich nicht auf die reine Ideensammlung beschränkt, sondern dir gleich einige zusätzliche Optionen liefert, mit denen du die Ideen ausarbeiten und sogar für die sozialen Medien vorbereiten kannst.
Wichtig für deine Auswahl des richtigen Tools sollte auch sein, ob du es nur für dich selbst oder mit einer großen Anzahl von Mitarbeitern nutzen möchtest. Denn bei einigen Tools hängt der Preis auch von der Anzahl der Nutzer ab.
XMIND
Beliebt und bekannt ist XMIND, mit dem du nicht nur brainstorming, sondern auch Mindmapping durchführen kannst. Es funktioniert auch auf mobilen Endgeräten.
MINDMEISTER
Auch MindMeister ist weltweit bekannt und beliebt und kann für verschiedene Branchen eingesetzt werden.
FREEMIND
Schon älter, aber immer noch beliebt, ist Freemind, das für Einzelpersonen konzipiert ist. Es wird auf verschiedenen Seiten zum kostenlosen Download angeboten.
Brainstorming Vorlage
Du kannst selbst oder mithilfe von verschiedenen Brainstorming Vorlagen aus dem Internet eine eigene erstellen, in der du deine Ideen in verschiedenen Rubriken sammeln kannst. Dort kannst du mittels verschiedener Karten deine Ideen besser unterteilen und dort zugehörige Ideen sammeln. Beispielsweise wenn du auf der Suche nach neuen Geschäftsideen, Werbemaßnahmen oder Produkten bist. Dein zentraler Punkt „neue Produkte“ würde in der Mitte stehen und darum herum gruppierst du die Ideen in verschiedenen Rubriken wie Lebensmittel, Elektrogeräte, Textilien, Kleidung.
Alternativen zur Brainstorming Methode
Folgende Alternativen werden häufig als Untergruppe oder Abwandlung des Brainstorming angesehen.
Für schüchterne Personen ist beispielsweise die Methode des Brainswarming, die Tony McCaffrey entwickelt hat, empfehlenswert. Hierbei werden alle Ideen der Teilnehmer auf Zettel notiert, und an der Pinwand/am Whiteboard befestigt. Auf diese Weise kann sich jeder einbringen, auch die, die nicht gerne im Mittelpunkt stehen. Eine weitere Möglichkeit sind Kooperationen, also die Ideenentwicklung in Kleingruppen oder Zweier-Teams. Manchmal ergeben sich Lösungen auch durch Rollenspiele, die aber bei den meisten Mitarbeitern unbeliebt sind.
Eine weitere Option stellt die KAWA Kreativitätstechnik von Vera F. Birkenbihl dar. Sie ist ähnlich wie das Mindmapping angelegt, läuft aber weniger strukturiert ab. Stattdessen arbeitest du dabei mit Assoziationen und Gedankenspielen und nutzt Akronyme zur Ideenfindung, indem du die einzelnen Buchstaben eines Stichwortes in einen Lösungsansatz umwandelst. Beispielsweise nimmst du das Wort Organisation, weil du deine Betriebsabläufe optimieren willst. Zur Ideensammlung werden Begriffe beigesteuert, die mit einem der Buchstaben in dem Wort beginnen. Also O wie ordentlich, R wie Rechtssicherheit und so weiter.
Fazit
Um rasch gute Ideen zu entwickeln, auszubauen und wirksam umzusetzen, ist ein Brainstorming oder eine der vorgestellten alternativen Methoden durchaus brauchbar. Du kannst sogar unterschiedliche Tools und Software verwenden, um die Ideen in bestehende Betriebsabläufe zu integrieren. Welche Methoden du verwendest oder ob du sie überhaupt mit Tools kombinierst, hängt von deiner Unternehmensstruktur und der Persönlichkeit und Anzahl deiner Mitarbeiter ab. Hier hilft ein wenig herumprobieren, damit du die für dich optimale Methode findest.