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Crowdfunding

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Crowdfunding wird in Deutschland als Finanzierungsform immer beliebter. Das liegt unter anderem daran, dass diese Methode recht einfach ist und von nahezu allen Unternehmen und besonders von Startups genutzt werden kann. Es gibt eine große Zahl an unterschiedlichen Crowdfunding-Arten, die sich durch verschiedene Vor- und Nachteile auszeichnen. Zudem stehen den Unternehmen diverse Crowdfunding-Plattformen zur Auswahl, auf denen sie ihre Projekte vorstellen und in Angriff nehmen können. Grundsätzlich eignet sich Crowdfunding für die Finanzierung aller Projekte, sie ist aber speziell für Nischenprojekte sehr gut geeignet. Hierbei müssen allerdings verschiedene Kriterien wie die Versteuerung berücksichtigt werden, damit sich das Crowdfunding-Projekt auch lohnt und gegen alternative Finanzierungsmodelle bestehen kann.

Was ist Crowdfunding?

Die Übersetzung für Crowdfunding ist Schwarmfinanzierung, das Crowdfunding dient zur Finanzierung von Projekten und Produkten sowie zur Umsetzung von Geschäftsideen. Für das Crowdfunding wird Eigenkapital verwendet; auch Mittel, die dem Eigenkapital ähneln, können genutzt werden. Das Crowdfunding kann mit partiarischen Darlehen und mit stillen Beteiligungen erfolgen. Beim partiarischen Darlehen handelt es sich um ein Darlehen, bei dem der Darlehensgeber zusätzlich zu den Zinsen einen Anteil am Gewinn des Unternehmens erhält. Beim Crowdfunding kommen finanzielle Mittel von vielen Personen zum Einsatz, diese Personen sind die Kapitalgeber. Zum Crowdfunding wird zumeist im Internet aufgerufen, daher handelt es sich bei den Kapitalgebern in der Regel um Internetnutzerinnen und Internetnutzer.

Crowdfunding
Crowdfunding Definition

Vorteile des Crowdfundings

Beim Crowdfunding handelt es sich um eine Finanzierungsform, die sich speziell für Startups eignet. Das liegt vor allem daran, dass sie mit einem recht geringen Bürokratieaufwand verbunden ist. Mit vergleichsweise wenig Arbeit lässt sich eine Crowdfunding-Kampagne auf die Beine stellen, die erfolgreich ist. Hinzu kommt, dass Crowdfunding von allen Rechtsformen genutzt werden kann. Selbst wenn bei klassischen Finanzierungsmodellen schlechte Kreditaussichten bestünden, kann via Crowdfunding trotzdem das benötigte Geld generiert werden.

Hinzu kommt, dass Crowdfunding immer einen positiven Marketingeffekt mit sich bringt. Um die Kampagne voranzutreiben, müssen verschiedene Marketingtools wie Videos oder Mitmachaktionen eingesetzt und produziert werden. Auf diese Weise entsteht eine Beziehung zwischen der Crowd und dem Unternehmen, das Crowdfunding betreibt. Somit haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein Interesse daran, dem Unternehmen langfristig treu zu bleiben.

Die Finanzierung selbst zeichnet sich durch eine hohe Flexibilität aus. Es ist möglich, die Crowdfunding-Kampagne zu individualisieren. Zudem sind bereits Kleinstinvestitionen möglich. Es muss also nicht zwingend ein großer Geldgeber gefunden werden, der riesige Geldmengen auf einmal auf den Tisch legt. Deswegen hat das Crowdfunding auch eine hohe Attraktivität für Privatinvestoren. Es kann so viel Geld investiert werden, wie man das selbst möchte, und die Renditechancen beziehungsweise Gegenleistungen sind beachtlich. Üblicherweise zeichnet sich Crowdfunding durch Transparenz aus. Diese geht in beide Richtungen, sodass die Initiatorinnen und Initiatoren direkt von der Crowd gespiegelt bekommen, ob das Projekt gemocht wird oder nicht.

Crowdfunding Nachteile

Allerdings sind mit dem Crowdfunding auch diverse Nachteile verbunden. So gibt es hier das „Alles-oder-Nichts“-Prinzip. Entweder das Finanzierungsziel wird komplett erreicht oder das ganze Geld geht an die Investorinnen und Investoren zurück. In diesem Zusammenhang sind die Unternehmen teils von den Crowdfunding-Plattformen, die Sie auswählen, und deren Geschäftsbedingungen abhängig. Aufgrund dieser Situation kommt es immer wieder dazu, dass Crowdfunding-Kampagnen scheitern. Auf einigen Portalen erreicht gerade einmal ein Drittel, auf anderen die Hälfte aller Kampagnen tatsächlich das angestrebte Ziel.

Das ist angesichts des administrativen und zeitlichen Aufwands für eine Crowdfunding-Kampagne sehr schlecht. Die Unternehmen müssen zunächst in Vorleistung gehen, ohne sicher sein zu können, dass sie ihr Finanzierungsziel tatsächlich erreichen. Das liegt unter anderem daran, dass Interessierte eine sehr große Auswahl an Projekten zur Verfügung haben. Investorinnen und Investoren müssen daher sehr genau auswählen, welchen Projekten sie ihr Geld zur Verfügung stellen.

Das Crowdfunding – eine noch junge Finanzierungsmöglichkeit

Das Crowdfunding ist eine noch junge Form der Finanzierung. Im Jahr 2010 wurden in Deutschland erstmals zwei kleine Projekte in Deutschland erfolgreich mit Crowdfunding finanziert. Als Startjahr für das Crowdfunding in Deutschland gilt das Jahr 2011. Ein Beispiel für das Crowdfunding ist der Film „Hotel Desire“, der durch Spenden von 175.000 Euro finanziert werden konnte. Auch der Film zur Serie „Stromberg“ wurde durch Crowdfunding finanziert, bis Ende März 2012 sollte dazu eine Summe von einer Million Euro gesammelt werden. Bereits nach zwei Tagen wurden Einnahmen von mehr als 150.000 Euro verzeichnet, die Summe von einer Million Euro wurde nach einer Woche erreicht.

Eine ebenfalls sehr erfolgreiche Crowdfunding Kampagne war die zum Spiel „Star Citizen“. Diese übertraf mit Einnahmen von 153 Millionen Euro ihr angestrebtes Finanzierungsziel um ein Vielfaches. Die Investmentfirma „The DAO“ nahm sogar 160 Millionen Euro ein, bekam diese jedoch in der Kryptowährung „Ether“ ausgezahlt. Im Internet stehen inzwischen Crowdfunding-Plattformen bereit, über die zu den Crowdfunding-Aktionen aufgerufen wird. Es gibt auch regionale Crowdfunding-Initiativen, die sich vor allem auf Startups in der Region konzentrieren.

Welche Arten von Crowdfunding gibt es?

Es ist schwierig eine einheitliche Crowdfunding-Definition zu geben, da es unterschiedliche Varianten dieser Finanzierungsform gibt. Die folgenden vier haben sich jedoch als besonders gängig und effektiv erwiesen:

Reward-based Crowdfunding

Die am häufigsten vorkommende Form des Crowdfundings ist das reward-based Crowdfunding. Hierbei bekommen alle Geldgeberinnen und Geldgeber eine bestimmte Spende für Ihre Investition. Das kann zum Beispiel eines der Produkte oder ein besonderer Bonus sein. Häufig sind die verschiedenen Belohnungen gestaffelt. Abhängig von der Höhe der Investition ist die Belohnung größer oder kleiner. Auf diese Weise werden selbst kleinst Investitionen belohnt, aber größere Investitionen sind trotzdem attraktiv.

Crowdinvesting

Equity-based Crowdfunding beziehungsweise Crowdinvesting ist eine spezielle Form der Crowdfinanzierung. Sie ähnelt in Grundzügen dem Aktienkauf an der Börse. Durch ihre Investition bekommen die Geldgeberinnen und Geldgeber einen kleinen Anteil an dem jeweiligen Unternehmen. Das bedeutet dass sie ein Mitspracherecht besitzen und Einfluss auf das Unternehmen und sein Geschäftskonzept nehmen können. Dieses Mitspracherecht hängt unter anderem davon ab, wie groß die Investition in das Unternehmen ist. Da sich viele Startups und Firmen jedoch ihre Unabhängigkeit bewahren und die Entscheidungsmacht in den eigenen Händen behalten wollen, ist diese Form des Crowdfundings eher selten.

Crowdlending

Das lending based Crowdfunding oder Crowdlending ist eine Art von Kreditvergabe. Hier geben die Geldgeberinnen und Geldgeber eine spezielle Art von Darlehen. Diese Kredite sind mit klar definierten und schriftlich festgehaltenen Konditionen versehen. Diese betreffen zum Beispiel die Laufzeit und die anfallenden Zinsen. Sobald das Projekt abgeschlossen ist und das erste Geld abwirft, zahlen die Unternehmen die geliehene Summe zuzüglich der Zinsen an die Kreditgeberinnen und Kreditgeber zurück.

Donation-based Crowdfunding

Donation-based Crowdfunding fußt auf Spenden. Das Vorgehen bei dieser Finanzierungsform ist dasselbe wie beim reward based Crowdfunding. Allerdings wird den Geldgeberinnen und Geldgebern hierfür keine Gegenleistung in Aussicht gestellt. Es handelt sich stattdessen um eine reine Spende für ein Projekt, das sie für unterstützenswert halten.

Wie funktioniert Crowdfunding?

Bevor ein Projekt gestartet werden kann, muss eine Mindestkapitalmenge zusammenkommen, die durch die Kapitalgeber aufgebracht wird. Jeder Crowdfunder ist Mitglied der Masse der Kapitalgeber und leistet nur einen geringen finanziellen Anteil an der Kapitalmenge. Die Crowdfunder geben die finanziellen Mittel nicht uneigennützig, sie erhalten dafür eine Gegenleistung mit monetisierbarem Wert. Solche Gegenleistungen können

  • Geldmittel, beispielsweise Gewinnbeteiligungen
  • Renten
  • Sachleistungen

sein. Die Gegenleistung für die Crowdfunder kann auch einen ideellen Wert haben. Die Kommunikation zwischen den Crowdfundern und dem Kapitalnehmer erfolgt über eine Internetplattform. Der Kapitalnehmer erstellt zumeist eine offene Ausschreibung über die Internetplattform und spricht damit alle geschäftsfähigen Internetnutzer an. Die Geldmittel, die durch das Crowdfunding zusammenkommen, sind zweckgebunden, sie können nur für die jeweilige Aktion verwendet werden. Für das Crowdfunding gibt es in Deutschland noch keine gesetzliche Grundlage, während in den USA, wo das Crowdfunding seinen Ursprung hat, eine gesetzliche Grundlage besteht, die durch Präsident Barack Obama unterzeichnet wurde.

Crowdfunding-Kampagne

Eine Crowdfunding-Kampagne setzt sich in der Regel aus sechs Schritten zusammen:

Schritt 1

Zunächst muss eine Finanzierungssumme festgelegt werden. Hierbei ist genau zu bestimmen, wie viel Geld für welche Aufgaben benötigt wird. Es ist hilfreich, diesen Finanzierungsbedarf ausführlich in der Projektbeschreibung zu erläutern. So wissen die Investorinnen und Investoren genau, wofür sie ihr Geld zur Verfügung stellen.

Schritt 2

In einem zweiten Schritt muss dann die geeignete Crowdfunding-Plattform ausgewählt werden. Ist es im Namen der Reichweite angeraten, eine allgemeine Plattform zu wählen, auf der möglichst viele Menschen vertreten sind? Oder bietet es sich bei dem individuellen Projekt mehr an, eine Plattform zu wählen, die sich auf Projekte aus einer bestimmten Sparte oder Branche spezialisiert hat? Diese Fragen muss jedes Unternehmen individuell für sich beantworten.

Schritt 3

Wenn diese Vorüberlegungen abgeschlossen sind, geht es darum, dass Projekt anzulegen und attraktiv zu machen. Hierbei helfen die verschiedenen Plattformen meist durch zahlreiche Informationen. Wichtig ist es, das Projekt ausführlich und ansprechend zu beschreiben. Je genauer Investorinnen und Investoren wissen, worauf sie sich einlassen, desto besser.

Schritt 4

In einem vierten Schritt geht es dann darum, sich Gegenleistungen für die Investition zu überlegen. Das gilt zumindest für Projekte und Plattformen, die reward-based arbeiten. Zudem sollte es eine Staffelung der verschiedenen Gegenleistungen geben. Geringe Beiträge sollten eine kleinere Belohnung erhalten als hohe Beiträge.

Schritt 5

Sobald die Crowdfunding-Kampagne läuft, besteht die wichtigste Aufgabe darin, diese zu bewerben. Hierfür müssen verschiedene Marketingstrategien entwickelt und umgesetzt werden. Diese sollten sowohl den Online- als auch den Offline-Bereich umfassen. Je präsenter das Projekt bei der Zielgruppe ist und je mehr Menschen davon erfahren, desto besser.

Schritt 6

Der letzte Schritt besteht darin, das Projekt erfolgreich abzuschließen. Das bedeutet, dass die Finanzierungsziele erreicht werden müssen. Ansonsten gehen die gespendeten Gelder aufgrund des „Alles oder Nichts“-Prinzips, nach dem die meisten Plattformen arbeiten, an die Spenderinnen und Spender zurück. Deswegen ist die in Punkt 1 erwähnte objektive Einschätzung des Finanzierungsbedarf so wichtig. Sobald das Geld generiert wurde und auf dem eigenen Konto liegt, beginnt die eigentliche Realisierung des Projekts.

crowdfunding
Crowdfunding Prozess

Crowdfunding Plattformen in Deutschland

Eine wichtige Aufgabe im Rahmen einer Crowdfunding-Kampagne besteht darin, die passende Plattform für das eigene Projekt zu finden. Während einige Crowdfunding-Plattformen sich auf bestimmte Themen oder Projektarten spezialisiert haben, stehen andere allen Interessierten offen. Die Wahl des passenden Portals entscheidet massiv über den Erfolg der Kampagne, da sich auf verschiedenen Plattformen jeweils andere Zielgruppen aufhalten. Die folgenden Crowdfunding-Plattformen haben sich etabliert und führen häufig zu beachtlichen Erfolgen:

Startnext

Startnext Crowdfunding Plattform
Startnext Crowdfunding Plattform, www.startnext.com

Im deutschsprachigen Raum ist Startnext eine wahre Größe im Bereich des Crowdfundings. Auf der Plattform wurden bereits mehr als 3300 Projekte beworben, von denen etwa die Hälfte das Projektziel erreicht hat. Insgesamt haben die Projekte 26 Millionen Euro eingespielt, die für eine Vielzahl von Projekten genutzt wurden. Bei Startnext lautet das Motto „Alles oder Nichts“. Das bedeutet, dass die bereitgestellten Beträge an die Investoren zurückgezahlt werden, wenn das Finanzierungsziel nicht erreicht wurde.

Grundsätzlich können auf der Plattform aus Berlin alle gewünschten Projekte vorgestellt werden. Häufig haben die Crowdfunding-Kampagnen bei Startnext jedoch einen regionalen Bezug. Viele Investoren suchen hier nämlich gezielt nach unterstützenswerten Projekten aus Ihrer Region. Die Nutzung der Plattform ist kostenlos und es fällt auch keine Provision auf die eingesammelten Beträge an. Die Nutzerinnen und Nutzer sollen stattdessen nach einem erfolgreichen Projekt selbst entscheiden, wie viel Geld sie Startnext abgeben.

Kickstarter

Crowdfunding Kickstarter
Crowdfunding über die Kickstarter Plattform, www.kickstarter.com

Kickstarter ist eine US-amerikanische Crowdfunding-Plattform, die es in ihrer Form bereits seit 2009 gibt. In Deutschland ist das Portal seit 2015 vertreten. Mittlerweile können die Features auch über eine Kickstarter-App genutzt werden. Insgesamt haben in den vergangenen zehn Jahren 100.000 Startups Investitionen im Wert von mehr als 2 Milliarden US-Dollar erhalten. Auch hier gilt die „Alles oder Nichts“-Regel. Die Anmeldung und die Erstellung einer Kampagne sind vollkommen kostenlos. Ein Vorteil von Kickstarter ist, dass bereits Investitionen in sehr kleinem Rahmen möglich sind. Kickstarter arbeitet auf Grundlage des reward-based Crowdfundings.

Indiegogo

Indiegogo Plattform
Indiegogo Crowdfunding Plattform, www.indiegogo.com

Ebenso wie Kickstarter kommt auch das Portal Indiegogo aus den USA. Es existiert bereits seit 2008 und bietet eine besonders große Reichweite. In Deutschland ist die Plattform ebenfalls vertreten. Die Website ist auf Deutsch gehalten und besticht durch eine große Übersichtlichkeit. Die Teilnahme an dem Portal und die Anlegung von Projekten ist kostenlos. Das „Alles oder Nichts“-Prinzip kommt hier nur auf Wunsch zum Tragen. Grundsätzlich haben die Nutzerinnen und Nutzer die Möglichkeit, dass Geld auch zu behalten, wenn das Finanzierungsziel nicht erreicht wurde. Indiegogo erhebt bei fehlgeschlagenen Projekten eine Finanzierungsgebühr in Höhe von 9 % der eingesammelten Summe. Wenn das Projektziel erreicht wurde, liegt die Gebühr bei 4%.

Seedmatch

Seedmatch Plattform
Crowdfunding Möglichkeiten über die Plattform Seedmatch, www.seedmatch.de

Im Unterschied zu den vorherigen Crowdfunding Portalen beschränkt sich Seedmatch auf eine bestimmte Art von Projekten. Bei Seedmatch geht es nämlich um Unternehmensfinanzierungen und somit um die Förderung und Unterstützung von Geschäftsideen. Seedmatch war eines der ersten Crowdfunding-Portale im europäischen Raum und wird heutzutage für Unternehmensgründungen aller Art genutzt. Investorinnen und Investoren haben die Möglichkeit, ab einem Betrag von 250 € ein Projekt zu unterstützen.

Visionbakery

Crowdfunding mit Visionbakery
Crowdfunding Plattform Visionbakery, www.visionbakery.com

Grundsätzlich handelt es sich bei VisionBakery ebenfalls um eine Crowdfunding-Plattform, die alle Arten von Projekten unterstützt. In der Praxis zeigt sich jedoch, dass vor allem künstlerische und soziale Projekte auf der Plattform vertreten sind. Diese Crowdfunding-Plattform stammt aus Deutschland und ist in Leipzig ansässig. Immer mehr Unternehmen und Projekte entscheiden sich für diese Plattform, weil sie übersichtlich strukturiert ist und eine einfache Handhabung ermöglicht.

Viele schaffen mehr

Viele schaffen mehr Crowdfunding Initiative
Crowdfunding Initiative „Viele schaffen mehr“ der Volksbanken Raiffeisenbanken, www.vr.de

„Viele schaffen mehr“ ist eine Crowdfunding Initiative der Volksbanken Raiffeisenbanken. Die Idee besteht darin, finanzielle Mittel mit Gemeinschaftssinn und sozialem Engagement zu verknüpfen. Das, was einzelne nicht schaffen, sollen viele in Angriff nehmen und meistern. Hierbei werden ganz unterschiedliche Projekte unterstützt und realisiert. Das Portal ist für gemeinnützig anerkannte Vereine und Institutionen gedacht. Vor allem ein regionaler Bezug ist wünschenswert.

Exporo

Crowdfunding mit Exporo
Crowdinvesting Plattform Exporo, www.exporo.de

Exporo ist eine Crowdinvesting Plattform aus der Immobilienbranche. Es geht vor allem darum, Geld für die Realisierung von Bauprojekten zu akquirieren. Eine Mindestinvestitionssumme von 500 € in ein Projekt ist hierbei vorgeschrieben. Das ist im Bereich des Crowdfundings schon recht hoch, aufgrund des hohen Finanzierungsbedarfs der einzelnen Projekte jedoch durchaus angemessen. Wer ein Bauprojekt realisieren möchte, hat auf Exporo daher gute Möglichkeiten, Interessierte zu finden und das benötigte Geld zu generieren.

5 Tipps für eine Crowdfunding Kampagne

Jedes Crowdfunding-Projekt ist anders und braucht daher eine individuelle Herangehensweise. Es gibt aber verschiedene Strategien und Tipps, mit denen Erfolg beim Crowdfunding wahrscheinlicher wird. Die fünf folgenden Hinweise sollten daher alle Unternehmen beherzigen, die mit diesem Modell Geld akquirieren möchten:

Zeitraum festlegen

Eine zeitliche Begrenzung für das Projekt ist dringend angeraten. So muss nur über einen festgelegten Zeitraum Zeit und Geld in Marketingmaßnahmen investiert werden. Zudem lässt sich eine kurzfristige Strategie besonders gut umsetzen, da mit verlässlichen und leicht verfügbaren Zahlen und Daten gearbeitet werden kann.

Reichweite generieren

Reichweite ist beim Crowdfunding alles. Deswegen sollten alle Kanäle genutzt werden, um eine möglichst große Zahl an Menschen und vor allem die eigene Zielgruppe anzusprechen. Hierbei leisten Social Media Strategien gute Arbeit. So ist es zum Beispiel über Facebook und Instagram möglich, eine große Zahl an Menschen mit wenig Aufwand anzusprechen. Diese können die angebotenen Inhalte leicht teilen und weitergeben. Hierdurch werden besonders vielen Interessierte auf das eigene Crowdfunding-Projekt aufmerksam.

Unterstützung & Möglichkeiten einer Plattform nutzen

Erfahrungen sind beim Crowdfunding extrem hilfreich. Deswegen ist es sinnvoll, sich zunächst mit den Funktionsweisen und Möglichkeiten der jeweiligen Plattform auseinanderzusetzen. Das funktioniert am besten, indem man selbst andere Projekte unterstützt. Zudem ist es ratsam, sich mit anderen Nutzerinnen und Nutzern von Crowdfunding-Plattformen zu unterhalten. Diese haben in der Regel nützliche Tipps und Tricks, wie man die eigene Kampagne möglichst bekannt und erfolgreich macht.

Personalisiere dein Projekt

Dem eigenen Crowdfunding-Projekt ein Gesicht zu geben, bringt viele Vorteile mit sich. Denn die meisten Menschen unterstützen nicht nur eine Idee, sondern auch die Menschen, die dahinter stehen. Deswegen sollte eine Crowdfunding-Kampagne so persönlich wie möglich sein. Die eigene Motivation für das Projekt und die eigene Leidenschaft für das Thema sollten deutlich werden. Das sind die besten Argumente für Investorinnen und Investoren, Geld für ein Projekt zu geben.

Sei kreativ

Kreativität ist gefragt. Gerade beim Marketing kommt es darauf an, interessante Ideen zu entwickeln und umzusetzen. Von einem Video über eine Mitmachaktion bis hin zu Einblicken in die Unternehmensprozesse gibt es viele Möglichkeiten, um die eigene Zielgruppe mitzunehmen und an das eigene Unternehmen zu binden.

Crowdfunding für die Finanzierung von Nischenprojekten

Crowdfunding wird hauptsächlich für die Finanzierung von Nischenprojekten verwendet. Beim Crowdfunding können die Kapitalgeber Beteiligungen am Unternehmen erwerben und ihre Ansprüche auf einen Anteil am Unternehmensgewinn verbriefen. Ähnlich wie das Crowdfunding funktioniert das Crowdinvesting, das zur Finanzierung von Unternehmen oder Immobilien dient. Zahlreiche Investoren bringen kleine Beiträge ein, damit für die Investition eine hohe Summe zusammenkommt. Crowdfunding ist nicht mit der Finanzierung durch Business Angels zu verwechseln, denn bei der Finanzierung durch Business Angels ist häufig nur eine Person, der Business Angel, der Kapitalgeber. Der Business Angel erhält, genau wie die Personen, die im Crowdfunding involviert sind, Anteile am Unternehmen und wird am Gewinn beteiligt. Crowdfunding wird für Vorhaben verwendet, für die nur ein geringes Finanzierungsvolumen erforderlich ist und die bei den Banken keine guten Chancen haben.

Beteiligung mit Kleinstbeiträgen ist möglich

Am Crowdfunding ist eine Vielzahl von Geldgebern beteiligt, bereits mit Kleinstbeträgen ab einem Euro können sich die Crowdfunder beteiligen. Beim klassischen Crowdfunding besteht kein Beteiligungs- oder Schuldverhältnis zwischen Crowdfundern und Unternehmen.

Wie wird Crowdfunding versteuert?

Aktuell gibt es noch keine eigenen Regelungen für die Versteuerung von Crowdfunding Kampagnen. Stattdessen werden solche Kampagnen so betrachtet, als handele es sich hierbei um einen Onlineshop mit sehr langen Lieferzeiten. Je nach Art der Kampagne und abhängig davon, ob Gegenleistungen für die Spende erbracht werden, entstehen durch eine Crowdfunding-Kampagne Kaufverträge. Diese wirken sich auf die Steuerschuld der jeweiligen Unternehmen aus.

Gewinne müssen versteuert werden

Ganz grundsätzlich gilt: wenn Unternehmen über Crowdfunding Geld generieren, haben sie einen wirtschaftlichen Gewinn. Dieser ist in der Regel zu versteuern. Wie hoch die Steuern sind, hängt von vielfältigen Faktoren ab. Hierzu gehört unter anderem die Unternehmensform. Außerdem wird zwischen den verschiedenen Crowdfunding-Varianten unterschieden. Wenn keine Gegenleistung für die Investition in Aussicht gestellt wird, handelt es sich um ein Darlehen oder eine Spende. Bei reward-based Crowdfunding steht hingegen der Kaufaspekt im Vordergrund, weswegen hier eventuell ein Kaufvertrag entsteht. In einem solchen Fall kommen dann Fragen der Umsatzsteuer ins Spiel, die unbedingt zu berücksichtigen sind.

Tipp!

Mit Hilfe unserer Anleitung für das Ausfüllen der Umsatzsteuererklärung kannst du deine Angaben Schritt für Schritt in die Formulare eintragen und typische Fehler vermeiden.

Weitere wichtige Steuerarten, die beim Crowdfunding eine Rolle spielen, sind die Einkommens beziehungsweise Körperschaftsteuer. Zudem kann es abhängig von der Unternehmensform notwendig sein, Gewerbesteuer zu zahlen. Es ist angeraten, professionelle Hilfe von einem Steuerberater in Anspruch zu nehmen, um beim Crowdfunding allen rechtlichen und steuerlichen Anforderungen gerecht zu werden.

Lohnt sich ein Crowdfunding Projekt?

Aktuell ist es so, dass nicht einmal 50% aller Crowdfunding-Kampagnen die angestrebten Finanzierungsziele erreichen. Da stellt sich natürlich die Frage, ob sich der Einsatz beim Crowdfunding für die Unternehmen überhaupt lohnt. Diese Frage lässt sich nicht allgemeingültig beantworten. Es hat Kampagnen gegeben, die über Crowdfunding mehrere Millionen Euro eingenommen haben. Andere haben nicht einmal kleine Ziele wie einen Betrag von 1000 € erreicht. Die Voraussetzungen beim Crowdfunding sind also grundsätzlich gut, es müssen allerdings verschiedene Erfolgsfaktoren zusammenkommen, damit das Finanzierungsziel erreicht wird.

Fangemeinde bereits gegeben?

Ein großer Vorteil ist es, wenn das Unternehmen bereits eine große Fangemeinde hinter sich versammelt hat. Über diese ist es dann möglich, eine hohe Reichweite zu erreichen, indem zum Beispiel Informationen über die Kampagne weitergegeben und möglichst viele Menschen darauf aufmerksam gemacht werden. Hierdurch steigt die Zahl der Unterstützerinnen und Unterstützer, ohne dass die Unternehmen sehr viel in die Reichweitenvergrößerung investieren müssen. Zudem sollte das angestrebte Projekt gute Chancen haben, erfolgreich zu sein und umgesetzt zu werden. Je realistischer die Ziele sind, desto eher sind Investorinnen und Investoren bereit, ein Projekt zu unterstützen.

Ist das Crowdfunding-Projekt attraktiv genug?

Nicht zuletzt ist wichtig, dass das Projekt an sich eine gewisse Attraktivität besitzt. Je ausgefallener und kreativer ein Crowdfunding-Projekt ist, desto leichter hebt es sich von der Konkurrenz ab. Zudem hilft es, wenn die Projekte bestimmte Themen berücksichtigen, die in der Gesellschaft gerade aktuell sind. So haben momentan Projekte eine sehr gute Chance, ihr Finanzierungsziel zu erreichen, die auf Nachhaltigkeit setzen oder eine soziale Verantwortung für die Gesellschaft übernehmen. Selbstverständlich sind aber auch Lifestyle- und Trend-Projekte bei Investorinnen und Investoren sehr beliebt.

Mittlerweile ist das Konzept aber auch in vielen anderen Branchen angekommen. So haben zum Beispiel Immobilienunternehmen die Möglichkeit, Gelder für Bauprojekte zu generieren. Aber auch Künstler wie Schriftstellerinnen und Schriftsteller oder Musikerinnen und Musiker haben mittels Crowdfunding gute Chancen, die von ihnen erdachten Projekte tatsächlich umzusetzen. Es kommt insbesondere darauf an, möglichst viele Menschen mit dem eigenen Projekt anzusprechen und es dafür zu begeistern.

Alternativen zur Finanzierung durch Crowdfunding

Da das Crowdfunding noch eine relativ junge und vergleichsweise unbekannte Form der Finanzierung ist, entscheiden sich nach wie vor viele Menschen für die klassischen Wege, um Projekte mit Geld auszustatten. Hierzu zählen insbesondere Kredite. Interessierte haben unter anderem die Auswahl zwischen Online-Krediten und Förderkrediten, die mit jeweils anderen Konditionen und Voraussetzungen versehen sind.

Bootstrapping

Ebenso ist es möglich, auf eine Finanzierung mit Eigenmitteln zu setzen. Hier ist vor allem das Bootstrapping sehr angesagt. Bei diesem Verfahren wird komplett auf Fremdgelder verzichtet und ausschließlich auf eigenes Geld gesetzt. Das ist mit gewissen Risiken verbunden, weswegen Risikobereitschaft zu dieser Finanzierungsform unbedingt dazugehört. Es geht darum, besonders effizient zu arbeiten, um so möglichst schnell einen positiven Cashflow zu erreichen. Das bedeutet, dass ein neu gegründetes Unternehmen schnellstmöglich wirtschaftlich arbeiten und Geld abwerfen muss. Hierfür sind Kenntnisse im Vertrieb unbedingt notwendig.

Es gibt diverse Ansätze, die diese beiden Strategien verbinden. Hier wird auf eine effiziente Mischung aus Eigenkapital und Fremdgeld gesetzt. Beispiele für eine solche Art der Finanzierung sind Inkubatoren, VC-Gesellschaften oder Business Angels. Bei diesen Strategien wird auf die Hilfe von Gesellschaften oder privaten Investoren gesetzt, die bei der Finanzierung von Projekten, die sie als unterstützenswert ansehen, helfen.

Fazit

Crowdfunding ist durchaus eine lukrative und legitime Methode, um Gelder für eigene Projekte zu generieren. Wichtig ist jedoch, eine gezielte Crowdfunding-Strategie zu entwickeln, um die Kampagne auf sichere Füße zu stellen. Hierdurch erhöht sich die Chance, das angestrebte Finanzierungsziel zu erreichen, massiv. Zu einer solchen Strategie gehört unter anderem, die passende Crowdfunding-Plattform auszuwählen.

Zudem müssen durch geeignete Marketingstrategien Investorinnen und Investoren für das eigene Projekt begeistert werden. Je größer die Reichweite, desto eher ist das Projekt erfolgreich. In den USA ist Crowdfunding mittlerweile etabliert und auch in Deutschland setzt sich das Modell immer weiter durch. Somit hat sich Crowdfunding schon einen festen Platz neben anderen Finanzierungsformen wie Krediten oder Finanzierungen mittels Eigenkapital gesichert.

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