10 Werkzeuge aus dem Arbeitsalltag eines Fotografen
Fotografieren war noch nie so einfach wie heute, wo man praktisch mit jedem Handy oder Smartphone Bilder und Videos machen kann. Lediglich die Qualitätsunterschiede zwischen günstigen Handys und Profikameras zeigen dir an, welcher Urheber da am Werk war. Für einen Schnappschuss als Andenken reicht es aber allemal. Und außerdem werden die meisten Fotos der Hobbyknipser anschließend ohnehin noch mit verschiedenen lustigen Apps bis zur Unkenntlichkeit verbessert, bevor sie in den sozialen Medien landen. Ein Profi-Fotograf dagegen macht nicht nur einfach Schnappschüsse, sondern liefert eine anspruchsvolle Arbeit ab. Dafür benötigt er allerdings wesentlich mehr Arbeitsutensilien, die in seinem Alltag zur Anwendung kommen. Einige davon stellen wir hier vor.
Verschiedene Arten der Fotografie – unterschiedliches Arbeitsmaterial
Fotograf ist nicht gleich Fotograf, daher gibt es ja nach bevorzugter Ausrichtung des Fotografen auch verschiedene Werkzeuge, die für ihn wichtig werden können. Wenn man beispielsweise für National Geographic arbeitet und sich für eine Tierdokumentation in Alaska auf die Lauer legt oder in der Sahara darauf wartet, dass einem ein bestimmtes Tier genau vor die Linse rennt. Dann muss die Ausrüstung auch großen Temperaturunterschieden (Hitze/Kälte) standhalten und der Fotograf hat mit Sicherheit standardmäßig eine völlig andere Arbeitskleidung dabei, als ein Studiofotograf, der Portraitbilder schießt.
Beispiele für bestimmte Richtungen der Fotografie sind:
- Aktfotografie
- Architekturfotografie
- Baby-/Kinderfotografie
- Eventfotografie
- Familienfotografie
- Firmenportrait
- Hochzeitsfotografie
- Immobilienfotografie
- Kunstfotografie
- Landschaftsfotografie
- Naturfotografie
- Outdoor
- Portrait-/Bewerbungsfotos
- Paarfotografie
- Produktfotografie
- Reportagefotografie
- Sportfotografie
- Tierfotografie
- Unterwasserfotografie
Jede fotografische Richtung erfordert außerdem spezielle Fachkenntnisse, besonders auch im Hinblick auf die richtigen Objektive oder Blickwinkel. Leider können wir nicht die komplette Ausrüstung und das notwendige Know-How für jede Stilrichtung der Fotografie vorstellen, daher beschränken wir uns auf Werkzeuge, die bei jedem Fotografen zum Einsatz kommen.
Die Standard-Fotoausrüstung der Profis
Als Werkzeuge, die ein Fotograf im Alltag benötigt, könnte man alles bezeichnen, was er in seinem Fotostudio hat, was er zum Fotografieren selbst braucht, aber auch zum Transport der Ausrüstung sowie der Nachbearbeitung der Bilder. Daher finden sich darunter mehrere Kameras, Objektive, Filter und Stative, nebst Akkus und Speicherkarten sowie einem Koffer (oder einer Fototasche oder einem Fotorucksack) für den Transport. Zur Nachbearbeitung wird ein PC, bestimmte Software zur Optimierung der Bilder und ein guter Drucker benötigt.
Sonderausrüstung für analoge Fotografie
Wer nicht digital fotografiert, braucht zudem noch Utensilien zur Entwicklung der Papierbilder und möglichst eine Dunkelkammer. Es gibt tatsächlich noch Fans der analogen Fotografie, die mit Begeisterung (und ihrer teuren analogen Fotoausrüstung) tolle Bilder machen. Vor allem, weil die ganz besonders empfindlichen Analogfilme ein schönes Korn besitzen, das Digitalbilder nicht haben und die man umständlich einfügen müsste. Ohnehin sind digitale Fotos und auch die Ausrüstung teurer als die analoge Fotografie.
10 wichtige Werkzeuge des Fotografen
Es gibt mehr als 10 Werkzeuge und diese hängen von den Aufgaben und Absichten des Fotografen ab. Dazu kommt, dass besonders das allerwichtigste Utensil – die Kamera – in sehr vielen verschiedenen Varianten erhältlich ist, die im Rahmen dieses Artikels aber nicht ausführlich vorgestellt werden können. Auch die für die Nachbearbeitung wichtigen Apps sind je nach Verwendungszweck und benutztem System (Mac/Windows) völlig unterschiedlich. Daher werden die 10 Werkzeuge lediglich als Übersicht dargestellt:
Die Kamera
Viele Fotografen haben selbstverständlich mehrere Kameras, die für unterschiedliche Shootings und Motive geeignet sind. Sie gehen praktisch nie „unbewaffnet“ aus dem Haus.
- Smartphone/iPhone/Handy: Viele Smartphones und iPhones sind auf gute Fotos ausgelegt und können zur Not auch vom Fotografen genutzt werden, wenn er eine „Notfallkamera“ dabeihaben möchte. Diese Kameras können später auch mit verschiedenen Software-Apps nachbearbeitet werden. Zu einem professionellen Auftrag wird der Fotograf aber mit seinem richtigen Equipment kommen.
- Kompaktkamera: Diese Kameras wurden heute durch die Nutzung der Handys fast vertrieben. Dabei liefern sie eine deutlich bessere Qualität ab, die allerdings sehr teuer ist. Ein Profi, der sein Equipment langsam aufgebaut hat, besitzt meist noch eine solche Kamera, die er auch einsetzen kann, um bestimmte Effekte zu erzielen.
- Bridgekameras: Diese Kameras sind Zwischenlösungen zwischen den Kompaktkameras und den Profigeräten. Sie sind häufig mit einem guten Zoom ausgestattet, reichen aber qualitativ nicht an die Profikameras heran.
- Systemkameras: Aber hier würde ein Profi beim Kameraangebot notfalls zugreifen, da die Systemkameras einiges zu bieten haben. Trotzdem bleibt die Nummer Eins immer noch die Spiegelreflexkamera.
- Spiegelreflexkameras: Ein Profi hat auf jeden Fall eine hochwertige Spiegelreflexkamera. Denn hierfür gibt es eine riesige Objektivauswahl, gute Sensoren, Bildstabilisatoren und viele weitere Features.
Die Objektive
Je nach Kamera kommen verschiedene Objektive infrage. Ganz wichtig ist es, die Objektiv-Typen mit der jeweiligen Kamera abzustimmen, denn nicht alle Objektive passen auf jede Kamera. Fotografen sind daher immer mit vielen Wechsel-Objektiven ausgerüstet.
- Kit-Objektiv. Die Kit-Objektive sind eher zu Beginn geeignet, wenn der Fotograf noch keine bestimmte Stilrichtung für sich gefunden hat. Denn diese Objektive lassen sich vielfältig einsetzen.
- Zoom-Objektiv. Auf Dauer wird ein Profi aber immer zum Zoom-Objektiv greifen, mit dem er eine größere Brennweite abdecken kann. Außerdem haben die Zoom-Objektive eine bessere Nahgrenze und eine größere Lichtstärke.
Die Filter
Filter werden vom Fotografen benutzt, um Reflexionen auszublenden. Wahlweise müsste er sie ansonsten später nachbearbeiten. Wenn sich solche Fehler jedoch im Vorfeld bereits verhindern lassen, spart der Fotograf später viel Zeit.
- Polfilter: Polfilter sind wichtig, um eine gute Farbsättigung zu erreichen und die besagten Reflexionen zu eliminieren.
- ND- und UV-Filter: Der ND-Filter oder Graufilter ist wichtig bei Tageslangzeitbelichtungen, beispielsweise in der Naturfotografie, wenn Sonnenaufgänge oder Sonnenuntergänge fotografiert werden sollen. Der UV-Filter hilft ebenfalls dabei, die Bilder schärfer darzustellen. Er kommt allerdings nicht so häufig zum Einsatz, weil die Polarisationsfilter meist bereits für die Bildkorrektur ausreichen.
Das Stativ
Stative für die Kameras gibt es in mehreren Größen und Formaten. Bei Outdoor-Fotografien kann bei spontanen Bildern die Kamera auch auf den Fotokoffer gestellt werden. Beliebt ist allerdings ein sogenannter Gorillapod, den der Fotograf leicht überall hin mitnehmen kann.
Außerdem kann in Verbindung damit auch eine Fernbedienung zur Selbstauslösung zusätzlich verwendet werden. So kann der Fotograf an seinen Motiven noch herumzupfen, während die Kamera darauf gerichtet ist und er kann sie aus der Ferne auslösen.
Die Fototasche
Um die Kamera und das gesamte Zubehör, auch Kabel, Speicherkarten und Ähnliches, mitzuführen, ist eine Fototasche immer dabei. Wahlweise gibt es auch Fotorucksäcke oder Fotokoffer. Das hängt auch davon ab, wie viele Utensilien der Fotograf mit sich führen will oder muss. Häufig hat er auch alle drei Varianten im Einsatz.
Zubehör
Das Zubehör ist vielfältig. In einem Studio kommen beispielsweise Kulissen zum Einsatz oder verschiedene Fototapeten, bei Kinder- und Tieraufnahmen eventuell Spielzeug oder ähnliche Dekogegenstände. Kleines Zubehör, das jeder Fotograf benötig, ist beispielsweise:
Der Ersatzakku
Es darf nie passieren, dass mitten in einer Auftragsfotografie, beispielsweise bei Hochzeitsfotos der Akku leer wird und der Fotograf abbrechen muss. Daher hat er auf jeden Fall immer einen Ersatzakku dabei.
Das Ladegerät
Ebenso wichtig ist ein Schnellladegerät, das der Fotograf immer in seinem Fotokoffer hat.
Das Blitzgerät
Für Innenräume, also bei Veranstaltungen in geschlossenen Räumen oder bei Studiofotos, braucht der Fotograf einen Blitz. Bei einigen Aufnahmen sind auch im Außenbereich Blitzgeräte erforderlich. Auf Kameras mit integriertem Blitz wird er allerdings in der Regel verzichten, da dieser viel zu schwach ist.
Die Speicherkarten
Ohne Speicherkarten gerät das Shooting schnell an seine Grenzen, denn es sollen schließlich so viele Aufnahmen wie möglich gemacht werden und nicht nur so viele, wie auf die Speicherkarte passen. Daher hat ein Profi immer weitere Ersatzspeicherkarten dabei.
Nachbearbeitung:
Wenn die Fotos auf der Speicherkarte gebannt sind, dann ist die Arbeit für den Fotografen noch lange nicht beendet. Denn nun geht es an die Nachbearbeitung. Dafür sind in jedem Fall ein Rechner sowie verschiedene Softwares notwendig. Das eine ohne das andere funktioniert nicht, daher ist dieses Werkzeug als eine Position beschrieben.
Der Rechner und die Bildbearbeitungs-Software
An einen Rechner für Fotoverwaltung und Bildbearbeitung stellt der Fotograf andere Anforderungen als ein Gamer. Aber in jedem Fall sollte er möglichst neu und möglichst schnell sein und über viel Speicherplatz und eine gute Grafikkarte verfügen. Viele Profis arbeiten lieber mit einem MacBook als mit Windows, aber das ist Geschmacksache und hängt auch von der Software ab, die verwendet werden soll.
Zusätzlich zum Rechner hat der Fotograf für das Backup und zur Sicherung auf jeden Fall eine oder mehre externe Festplatten im Einsatz. Diese sind vorzugsweise besonders stoßfest.
Hinsichtlich der Software kommen verschiedene Programme infrage, die der Fotograf zur Entwicklung, zur Bearbeitung und zur Verwaltung seiner Fotos einsetzt. Beliebt sind beispielsweise Adobe Photoshop Lightroom oder Capture One sowie Affinity Photo. Es kommt aber auch dabei immer auf den Verwendungszweck an. Dafür gibt es dann auch spezielle Software für unterschiedliche Bereiche. Beispielsweise für astronomische Bilder oder für Landschafts- und Panoramaaufnahmen.
Sonstiges Zubehör
Neben der notwendigen Ausrüstung gibt es auch kleine Helferlein, die zwar kein „Must Have“ aber zumindest ein „Nice to have“- Werkzeug darstellen. Einige davon sollen zum Schluss noch kurz Erwähnung finden.
Effekte
Kreative Fotografen versuchen stets, in ihren Bildern besondere Effekte einzubauen. Daher arbeiten sie unter anderem auch mit vielen Tools für besondere Effekte.
Beispielsweise mit Glas Prismen für Lichtbrechungseffekte oder mit batteriebetriebenen Lichterketten. Gerade im Bereich der Requisiten und Effekte sind hier keine Grenzen gesetzt. Wer will, bastelt später mittels seiner Software noch grafische Überraschungen in die Fotos hinein und versetzt beispielsweise ein Pärchen digital in eine Unterwasserwelt oder lässt eine Hochzeitgesellschaft von digitalen Dinosauriern jagen.
Schutzbedarf
Ein Fotograf, der auch bei Wind und Wetter Außenaufnahmen schießen möchte, oder sogar muss, weil er Aufnahmen von Regenszenen benötigt, braucht passende wetterfeste Schutzhüllen für sein Zubehör. Denn keine Kamera ist zu 100% wetterfest. Auf die gleiche Weise sollten auch die Speicherkarten und der Ersatzakku oder das andere Zubehör geschützt werden.
Für Objektive bietet es sich an, wenn der Fotograf diese beim Objektivwechsel kurz reinigt, um zu verhindern, dass der Staub später auf den Fotos Sensorflecken verursacht. Daher hat er häufig Mikrofasertücher oder einen Blasebalg dabei, um das Objektiv zu putzen.
Tragekomfort
Die Kameras müssen auf Veranstaltungen jederzeit griffbereit sein und Schnappschüsse gelingen nur dann, wenn der Fotograf sie nicht erst mühsam aus dem Rucksack holen muss. Wer aber seine Kamera in der Hand herumträgt oder über der Schulter hängen hat, wird schnell spüren, dass das sehr unangenehm sein kann.
Daher haben Profis Kameragurte mit gepolsterter Schulterauflage oder Capture Clips, um sie am Rucksack zu befestigen. Auch Portraitfotografen achten darauf, die Kameras wenigstens mit Handschlaufen zu tragen, damit sie nicht versehentlich zu Boden fallen. Alle Möglichkeiten sind auch eine große Hilfe in puncto Diebstahlschutz.